Hamborn. . Seit zwei Jahren streiten sich Ralf Letzner und der Vorstand seines Kleingartenvereins Alte Buche darüber, wie ein Garten auszusehen hat und wie er genutzt werden darf. Jetzt gibt’s eine neue schriftliche Anordnung.
Das Klima in der Kleingartenanlage „Alte Buche“ an der Sterkrader Straße bleibt vergiftet: Noch immer streiten sich Gartenpächter Ralf Letzner und der Vorstand darum, wie eine Anlage auszusehen hat, wie sie genutzt werden darf. Wie berichtet, setzt Letzner fast ausschließlich auf Obst-, Kräuter- und Gemüseanbau, seine Nachbarn indes legen auch Wert auf Freiflächen zum Spielen oder Sonnenbaden. Die Sache landete 2012 sogar vor Gericht: Der Verein wollte Letzner rauswerfen, scheiterte aber wegen Formfehlern.
Jetzt flatterte Letzner eine Liste mit sieben „Mängeln“ auf den Tisch, mit der Aufforderung, diese bis zum 16. Mai zu beseitigen. Der Vorstand der „Alten Buche“ beruft sich dabei auf den Stadtverband der Duisburger Kleingärtner, der alle Anlagen regelmäßig überprüft. Letzner glaubt, dass man ihn nur triezen will, um ihn los zu werden. Denn man finde immer wieder neue Dinge.
Das streiten Verband und Verein ab: Es gebe alle paar Jahre Überprüfungen. Und jetzt sei die „Alte Buche“ mit 51 Parzellen dran gewesen. „Es gibt rund zwanzig Beanstandungen“, sagte der zuständige Gartenbezirksvertreter Hans Sassenberg auf Anfrage unserer Redaktion. Es gehe also nicht allein um Letzner.
Hausverbot ausgesprochen
Was die Frist zur Mängelbeseitigung betrifft, stellte Sassenberg klar, dass man auf persönliche Situationen der Gartenbesitzer Rücksicht nehme: Wenn zum Beispiel jemand krank sei, werde man keinen unnötig hohen Druck ausüben. Trotzdem müssten die Mängel in absehbarer Zeit beseitigt werden.
Letzner, der sich seit Jahren vehement gegen einige der Kleingärtnerregeln wehrt, will auch jetzt nicht in allen Punkten klein beigeben. Beseitigen wird er vier seiner zahlreichen Obstbäume, nicht aber eine inzwischen stattliche Kirsche, die er vor gut 20 Jahren gepflanzt habe: „Die fällt unter die Baumschutzsatzung.“
Für dreist hält Letzner den schriftlichen Hinweis, er müsse „das Gerümpel auf der Terrasse entfernen“. „Das ist kein Gerümpel, sondern zusammengestelltes Gartenmobiliar“, sagt er verärgert.
Kontrollen des Stadtverbandes
Der Stadtverband der Kleingärtner kontrolliert alle zwei, drei Jahre die Anlagen, um sicher zu stellen, dass sich alle Gärtner an die „Spielregeln“ halten. Bei Verstößen verlangt er Änderungen.
Dabei geht es unter anderem um die Einhaltung der Bauordnung (Hüttenart und -größe), die Nutzung der Flächen (Spiel- und Ackerbereiche) sowie und den Gesamteindruck einer Parzelle.
Am 16. Mai wird der Garten erneut kontrolliert. Letzner hätte gerne die Presse dabei. Das aber verbietet der Vereinsvorstand: Er möge „jegliche Medienveranstaltungen oder Hinzuziehung von Außenstehenden unterlassen“, teilte man ihm schriftlich mit. Und weiter heißt es: „Vorsorglich machen wir schon jetzt von unserem Hausrecht Gebrauch und sprechen ein Hausverbot aus.“
Beim Vor-Ort-Termin mit Ralf Letzner am Dienstag dauerte es nicht lange, bis ein Vorstand erschien und fragte, was die Presse schon wieder wolle. Zur Sache indes äußerte er sich nicht, sondern verwies auf die Mängelliste. Allerdings machte er deutlich, dass er Letzner für einen Querulanten hält, der sich an keine Regeln halte.