Duisburg. . Kleingärtner Ralf Letzner missachtet die Regeln des KGV “alte Buche“ in Duisburg. Seine Bäume sind zu hoch, die Büsche zu dicht und Stolperkanten säumen den Weg entlang seiner Parzelle. Am Sonntag soll der Rausschmiss des Rebells besiegelt werden.

Dass der Kleingärtner Ralf Letzner jemals wieder eine eigene Scholle in Duisburg bekommen wird, wenn sein Rausschmiss erst einmal vollzogen ist, das können sich Kurt Retzlaff und Robert Degen nicht vorstellen. „Man kennt sich in den Vereinen“, sagen der Vorsitzende des KGV „Alte Buche“ und sein Stellvertreter.

Wie berichtet, soll der Hamborner Hobbygärtner am kommenden Sonntag in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung den Stuhl vor die Tür gesetzt bekommen. Weil er, so haben es 30 seiner Gartennachbarn unterschrieben, sich nicht an die Spielregeln in der Anlage an der Sterkrader Straße halte.

Gegen jede Regel - Ralf Letzner ist der Rebell im Kleingartenverein

Doch Letzner denkt ja gar nicht daran, kampflos das Feld zu räumen. Er findet seinen Garten - wie ausführlich berichtet - schön und sinnvoll und fühlt sich von den Nachbarn gegängelt. So mag er nicht einsehen, weshalb er einen etwa 20 Jahre alten Kirschbaum fällen oder die Büsche, die den Einblick verwehren, zurückschneiden soll. Die Vereinssatzung gibt dazu aber klare Regeln vor.

Auf Letzners Garten bezogen heißt das: Die alte Süßkirsche muss weg (weil sie die Laube seines Gartennachbars beschädige, so Retzlaff). Alle anderen Bäume müssten auf vier Meter Höhe gekappt werden. Der Garten muss insgesamt einsehbar sein (das gilt für alle, in dieser Anlage gibt es keine Zäune oder Hecken). Stolperkanten auf dem öffentlichen Weg am Gartengrundstück entlang müssen beseitigt werden. Und schließlich muss er die Rabatte neben dem öffentlichen Weg sauber und einsehbar halten.

Fristlose Kündigung steht bevor

Seit 1998, klagt Retzlaff, verstoße Letzner immer wieder gegen die Regeln. „Wir haben ihm oft genug die Hand gereicht“, ergänzt Degen. Aber damit sei nun Schluss. Deshalb wurde die fristlose Kündigung ausgesprochen, über die am Sonntag das letzte Wort gesprochen werde.

Der Verein hat 51 Gärten, also auch 51 aktive Mitglieder. Hinzu kommen sieben passive Mitglieder, die aber stimmberechtigt sind. Von den anwesenden Gärtnern müssen am Sonntag 50 % plus einer für den Rausschmiss stimmen, wenn man Letzner tatsächlich loswerden will. Es ist nach unserer Information nicht das erste Mal, dass ein Kleingärtner die Anlage verlassen muss.