Duisburg. Mit der Umkehrung der A59-Sperrung in Duisburg haben sich die Probleme gleich mit gedreht: Statt am Morgen staut sich der Verkehr nun in den späten Nachmittagsstunden. Die Lage habe sich im Lauf der ersten Woche aber wieder etwas entspannt, haben Stadt und DVG festgestellt. Ein kleines Resümee.
Seit fünf Tagen läuft der Verkehr auf der A59 nun andersherum – und die Probleme haben sich gleich mit gedreht: Während die Sperrung in Richtung Norden morgens kaum Probleme bereitet, staut sich der Verkehr nun in den späten Nachmittagsstunden. „Auf den innerstädtischen Ausweichstrecken haben wir jetzt nachmittags stop-and-go“, zieht Duisburgs Stadtsprecher Peter Hilbrands ein erstes kleines Spurwechsel-Resümee. Knackpunkte seien nach wie vor die beiden Engstellen Aakerfährbrücke und Karl-Lehr-Brückenzug - nur halt in umgekehrter Richtung. Aber: So schlimm wie der erste Tag der neuen Verkehrsführung war der Rest der Woche aus städtischer Sicht nicht mehr.
Neben der wohl erst notwendigen Umgewöhnung der Pendler seien einige Unfälle am Montag Ursache für den Stillstand im Feierabendverkehr gewesen, so Hilbrands. Ab Dienstagmorgen habe sich die Lage wieder etwas entspannt - mit Ausnahme des Mittwochs, als wegen eines Bombenfundes in Kaßlerfeld auch die Karl-Lehr-Brücke komplett gesperrt werden musste. Dabei hatte die Stadt die Entschärfung bewusst auf den Abend gelegt, "um den Druck raus zu nehmen", wie Hilbrands sagt. Offensichtlich nicht die klügste Entscheidung.
Verspätungen auf der Linie 939 und beim SB40
Mit der Sperrung war auch die ÖPNV-Alternative ausgehebelt: Die Straßenbahnlinie 901, die Pendler im Fünf-Minuten-Takt aus der Innenstadt nach Norden bringen sollte, endete bereits an der Haltestelle Rathaus. Mit Ausnahme dieses Tages spricht man aber auch bei der DVG von "Entspannung" im Lauf der Woche: Auf die Straßenbahnlinien 901 und 903 habe der Spurwechsel keinen merklichen Einfluss. Insbesondere auf der Linie 939 und beim SB40, die beide über die Aakerfährbrücke müssen, sei aber derzeit mit Verspätungen zu rechnen, so DVG-Sprecher Nordiek.
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Einige Maßnahmen zur Stärkung des ÖPNV stünden auch noch aus. So soll auf der Ruhrorter Straße der Gleisbereich für die Straßenbahn abschraffiert werden. Zudem will die Stadt unter anderen im Bereich Friedrich-Wilhelm- und Mercatorstraße in nördlicher Richtung eine Busspur bis zum Harry-Epstein-Platz abmarkieren. "Das soll auf jeden Fall pünktlich bis Ferienende passiert sein", kündigt Hilbrands an.
Denn mit dem Schulbeginn am 20. August wird es vermutlich (noch) ungemütlicher auf den Ausweichstrecken. Dass dann bald schon wieder Herbstferien sind, kommt den Stau-Prognosen entgegen. Sollte sich die Bauarbeiten aber erneut verzögern, wird es brenzlig. Hilbrands: "Die dunkle Jahreszeit ist gleichzeitig die verkehrsreichste." (sos)