Duisburg. Nach dem Fund eines Blindgängers am Ruhrdeich in Duisburg-Kaßlerfeld am Mittwochmittag ging alles ganz schnell: 2000 Anwohner wurden evakuiert. Die Sperrung der A-40-Sperrung sorgte für volle Straßen. Die Entschärfung klappte bis auf zwei kleine Verzögerungen problemlos.

Am Kaßlerfelder Ruhrdeich, dort, wo der Ruhrradweg ausgebaut wird, fanden Kräfte des Kampfmittelbeseitigungsdienstes am Mittwochmittag eine US-amerikanische Zehn-Zentner-Bombe mit Aufschlagzünder. Die Entschärfung wurde noch am Abend vorgenommen. Um 20 Uhr sollte es losgehen. Weil Polizei und Ordnungsamt aber noch einige Evakuierungsverweigerer aus deren Wohnungen holen musste, verzögerte sich alles um 17 Minuten. Um 20.34 Uhr dann die Entwarnung: Das stählerne Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg war unschädlich gemacht.

Die Stadt hatte sofort nach der Bestätigung des Bombenfundes die notwendigen Maßnahmen eingeleitet: Rund 2000 Personen leben in der Evakuierungszone in einem Radius von 500 Metern um den Fundort. Sie mussten Häuser und Wohnungen verlassen – darunter 21 Bettlägrige oder Erkrankte, die per Krankentransport in Sicherheit gebracht wurden. Als Evakuierungsraum wurde der Gemeindesaal der Evangelischen Kirchengemeinde Alt-Duisburg an der Marienkirche bereitgestellt. Dorthin kamen laut Stadtsprecher Peter Hilbrands 80 Anwohner, die provisorisch Unterschlupf fanden.

Drastische Auswirkungen auf den Verkehr

Der Bombenfund hatte auch drastische Auswirkungen auf den Verkehr. Weil Teile der A 40 in der Sicherheitszone lagen, musste sie zwischen den Autobahnkreuzen Duisburg (A 40/A 59) und Moers (A 40/A 57) gesperrt werden. Wegegn eines Auffahrunfalls am Autobahnzubringer am Marientor verzögerte sich diese Maßnahme jedoch bis 19.30 Uhr.

Wegen der gleichzeitigen Sperrung der A 59 in Richtung Norden staute sich der Verkehr rund um die Kreuze Duisburg und Kaiserberg bereits beträchtlich. Daher entschieden die Verantwortlichen, die Entschärfung erst für 20 Uhr anzusetzen, damit zumindest der gröbste Feierabendverkehr abfließen konnte. Zusätzliches Problem: Auch der Karl-Lehr-Brückenzug zwischen Kaßlerfeld und Ruhrort war von der Sperrung betroffen. Somit fiel ab 19 Uhr auch noch eine von zwei innerstädtischen Ausweichstrecken für die gesperrte A 59 weg. Es blieb nur die Aakerfährbrücke zwischen Duissern und Meiderich. Zeitweise staute es sich dort heftig, ähnlich wie im Innenhafen, wo es kein Durchkommen mehr nach Kaßlerfeld gab.

Auch DVG-Kunden mussten sich in Geduld üben: Die Straßenbahnlinie 901 ruhte zwischen den beiden Haltestellen „Rathaus“ und „Scholtenhofstraße“. Die DVG setzte auf diesem Streckenabschnitt Busse ein, die über Meiderich nach Ruhrort fuhren. Auch die Buslinien 926 und 928, die üblicherweise über die A 40 ihr Ziel erreichen, mussten Umwege über Stadtstraßen einschlagen.