Duisburg. Nahezu ein Drittel der Einpendler kommt aus den Kreisen Wesel und Kleve nach Duisburg. Warum die A 59-Sperrung in Richtung Norden morgens auf den Straßen jetzt kaum Probleme bereitet, aber in den späten Nachmittagsstunden für Staugefahr sorgt.

Tag zwei der A 59-Sperrung Richtung Norden im Berufsverkehr: Zumindest am Morgen fließt der Verkehr reibungslos, Staus bleiben aus. Selbst an den neuralgischen Punkten, wie den innerstädtischen Engpässen an der Aakerfährbrücke oder am Karl-Lehr-Brückenzug in Ruhrort, gab es an den ersten beiden Tagen keine Wartezeiten. Dafür mussten Autofahrer und ÖPNV-Nutzer im Feierabendverkehr viel Geduld aufbringen.

Kein Wunder: Mit dem Baustellen-Richtungswechsel dreht sich auch der Zeitpunkt der Verkehrsbelastung. Denn die meisten Einpendler aus anderen Städten haben bis zum Arbeitsplatz in Richtung Innenstadt freie Fahrt über die Autobahn. Eng wird es erst auf den Straßen, wenn die Einpendler wieder nach Hause müssen.

Analyse der Pendlerströme erklärt Verschiebung

Deutlich wird die Belastung der Verkehrswege durch die Pendlerströme, die die Redaktion ausgewertet hat: Nahezu ein Drittel der insgesamt 96.326 Einpendler kommt aus den Kreisen Wesel und Kleve, viele davon aus Dinslaken, Voerde, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn. Doch nicht nur sie erreichen ihren Arbeitsplatz mit dem Auto vorwiegend über die Achse A42 und A59: Knapp 7000 Einpendler kommen aus dem Regierungsbezirk Arnsberg, vor allem aus den Städten Dortmund und Bochum.

A59-Sperrung in DuisburgWeitere 8200 reisen täglich aus dem Regierungsbezirk Münster (zum Beispiel Gelsenkirchen und Bottrop) zu ihrem Job in Duisburg an. Potenziell nutzen sie die A59 als schnellste Anbindung an die nach Osten verlaufenden Autobahnen — und müssen sich jetzt im Feierabendverkehr Ausweichstrecken suchen.

Hinzu kommen dann am späten Nachmittag die Auspendler, die von ihrem Arbeitsplatz in den südlichen Städten wieder nach Hause in den Duisburger Norden wollen. Die meisten - mit Abstand - arbeiten in Düsseldorf.

DVG beobachtet Situation auf den Straßen in Duisburg aufmerksam

So staute sich am Montag schon der einsetzende Feierabendverkehr auf den Umleitungsstrecken über die Autobahnen A3 und A40. Gegen 17 Uhr waren auch die innerstädtischen Ausweichstraßen dicht, vor allem an den Brückenzügen ging es Richtung Norden nur im Schritt-Tempo vorwärts.

Auch einige DVG-Linien kamen nicht vorwärts, steckten im Rückstau fest. Betroffen war der Schnellbus SB40 sowie die Linien 937, 939 und 944. Der Montagmorgen sei dagegen reibungslos verlaufen, sagt DVG-Sprecher Thomas Nordiek: „Wir hatten das hohe Verkehrsaufkommen am Nachmittag erwartet. Aber wir müssen jetzt wie Anfang Mai abwarten, ob sich die Autofahrer andere Strecken suchen und an welchen Stellen wir dann gegensteuern müssen."

Einpendler
aus...Anzahlaus...Anzahl
Kreis Wesel gesamt29.288Kreis Mettmann2423
Moers9214Rhein-Kreis Neuss1531
Dinslaken6742Kreis Viersen1788
Voerde2674Regierungsbezirk Münster gesamt8189
Rheinberg2587Gelsenkirchen1872
Oberhausen9779Bottrop1814
Essen7011Regierungsbezirk Arnsberg gesamt6989
Mülheim6051Dortmund2146
Düsseldorf4164Bochum1928
Krefeld3186Regierungsbezirk Köln gesamt2620
Kreis Kleve3674  
Einpendler insgesamt96.326
 
Auspendler
nach...Anzahlnach...Anzahl
Düsseldorf17.522Mülheim5452
Essen8468Dinslaken3097
Oberhausen7659Ratingen2377
Moers6073Köln1769
Krefeld6070  
Auspendler insgesamt87.921