Duisburg. 1200 Kinder und Jugendliche beteiligten sich an der ersten und vom Jugendring organisierten U-16-Kommunalwahl in Duisburg. Die SPD wurde mit 42,7 Prozent der abgegebenen Stimmen deutlicher Sieger. Erschreckend war das gute Abschneiden der rechten Parteien – allen voran der NPD (4,2 %).
Noch sind sie zu jung, um an der eigentlichen Kommunalwahl in knapp einer Woche teilnehmen zu dürfen. Doch der Jugendring hat der U-16-Generation im wahrsten Sinne des Wortes eine Stimme gegeben und einen Urnengang für sie organisiert. 1200 Kinder und Jugendliche haben die Gelegenheit bei der ersten Duisburger U-16-Kommunalwahl in 15 Wahllokalen (Schulen, Jugendzentren und Einrichtungen der Jugendverbände quer über das Stadtgebiet verteilt) oder per Briefwahl genutzt. Deutlicher Sieger der Abstimmung ist die SPD (42,7 %), die in jedem Wahllokal abgeräumt hat. Mit deutlichem Abstand folgen CDU (13,9 %), Linke (12,7%), Grüne (7,9 %) und den Piraten (6,2 %).
In Gesprächen mit Kindern und Jugendlichen hat Christian Ladda, der Geschäftsführer des Jugendrings, festgestellt, dass die Sozialdemokraten im Vergleich als präsenter vor Ort wahrgenommen werden. Das schlechte Ergebnis der CDU habe auch mit dem umstrittenen Wahlplakat zum Problemhaus In den Peschen zu tun. Die jungen Wähler hätten sich, so Ladda, sehr intensiv mit den jeweiligen Parteien und deren Programmen auseinandergesetzt. Neben der Schulsituation, fehlenden Freizeitangeboten und Treffmöglichkeiten seien der ÖPNV, die Kriminalität und das Stadtimage die relevanten Themen gewesen.
Rechte Parteien schneiden gut ab
Erschreckend ist das gute Abschneiden der rechten Parteien – vor allem der NPD, die mit 4,2 Prozent zum Vergleich fast doppelt so viele Stimmen wie die FDP (2,3 %) erhielt. „Jede Stimme für die Rechtsextremisten ist ein Auftrag für schulische und außerschulische Bildung, verstärkt tätig zu werden. Gleichzeitig ist eine Stimme für die Rechten auch eine Mahnung an die demokratischen Parteien, Bildungsarbeit zu sichern und zu fördern, Politikverdrossenen glaubwürdige Alternativen zu zeigen und Protestwählern entgegen zu treten“, so Ladda.
Kommunalwahlen 2014Er freut sich aber darüber, dass die Idee der U-Wahl langsam in Duisburg Wurzeln schlage. Ein Junge (12) aus Marxloh habe das im Wahllokal des Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums so formuliert: „Ich finde die Wahl toll, denn ich möchte, dass alle in unserer Stadt mitentscheiden können – auch die Kleinen!“