Hamborn. In einem Dreiteiler stellen wir die Arbeit der Bezirksvertretungen im Duisburger Norden vor. Was wurde geleistet, was steht in der nächsten Wahlperiode an? Im dritten und letzten Teil geht es um Hamborn.

Die beiden Typen sind schon ziemlich verschieden: Uwe Heider, der amtierende Bezirksbürgermeister von der SPD, ein hemdsärmeliger Mensch, der seit zehn Jahren im Amt ist und viel Präsenz gezeigt hat; dem als gelernter Elek­triker und Ausbilder im Bergbau das Verwaltungsgeschäft aber nicht in die Wiege gelegt wurde. Heider will es noch mal wissen. Sein Herausforderer von der CDU ist Marcus Jungbauer, 16 Jahre jünger, aber auch schon lange dabei. Jungbauer betreibt als Beamter bei der Stadt Dinslaken die Kommunalverwaltung nicht nur in der Freizeit. Er will ein neues „Wir-Gefühl“ für Hamborn schaffen.

SPD will das FOC

In der Sache sind die beiden großen Parteien nicht weit auseinander. Beide schreiben sich zu, Hamborn stadtplanerisch als zweites Hauptzentrum durchgesetzt zu haben. Beide sind stolz auf die Neu­gestaltung des Botanischen Gartens, die Planung des Grüngürtels in Marxloh und auf die Erneuerung von Straßen, Radwegen und Sportanlagen. Die SPD hält sich den neuen Recyclinghof zugute, ferner den Bau von Kreisverkehren in Alt-Hamborn und Röttgersbach, außerdem die Ansiedlung von zwei Gesundheitszentren und die Umgestaltung des Altmarktes.

Als weitere Erfolge nennt sie die Ausweisung neuer Einfamilienhaus-Gebiete und von altengerechtem Woh­nen, den Ausbau der U-3-Betreuung, die Verstärkung des Ordnungsdienstes und den Kampf ge­gen die Raser-Szene auf der Duisburger Straße.

Die CDU schreibt sich den Bau der neuen Sporthalle und von Fußballplätzen mit Kunstrasen zu.

Die SPD sieht sich als „Kümmerer-Partei“, die viele kleine Probleme von Bürgern aufgreift. „Wenn vor Ort ein Problem auftritt, sind wir da und helfen“, sagt ihr Sprecher Sebastian Haak. Sie steht zum Fabrik-Verkaufs-Zentrum (FOC) am Standort Rhein-Ruhr-Halle. Daneben will sie den Altmarkt lebendiger gestalten, will gemeinsam mit den Bürgern für das Gelände des St.-Barbara-Krankenhauses Wohnbebauung, auch altengerechtes Wohnen, entwickeln, strebt eine größere finanzielle Selbstständigkeit der Bezirksvertretung an.

Für die CDU stehen neue Ar­beitsplätze, mehr Sicherheit, Sau­berkeit und Ordnung und der Stopp der Raserei auf Hamborner Straßen obenan. Sie will Verkehrswege instand setzen und den Hamborner Stadtpark attraktiver gestalten, fordert ebenfalls neue Ein- und Zweifamilienhäuser. Und sie plädiert dafür, Zuwanderer einerseits zu fördern, gegen Missstände und Missbrauch aber konsequent durchzugreifen.

Beide Parteien betonen, dass die finanziellen Spielräume äußerst begrenzt seien, wollen da keine Erwartungen wecken, die sie nachher nicht erfüllen können.

Die Erfolge der kleineren Parteien 

Auch die Linkspartei beruft sich auf Erfolge gemeinsam mit der SPD und teilweise den Grünen wie den Bau der Vierfach-Sporthalle, den Umbau der Clauberg-Halle, die Einführung der Sekundarschule, den Bau neuer Kreisverkehre sowie von Radfahrstreifen, ferner die Verkehrsberuhigung auf dem Altmarkt, das neue Konzept für den Botanischen Garten und auf den neuen Recyclinghof Im Holtkamp.

Die Linke begreift Zuwanderung als Chance und Integration als vorrangige Aufgabe. Städtebaulich fordert sie, das brachliegende Gelände vom alten Gesundheitsamt zu entwickeln und den Altmarkt nicht nur als Parkplatz zu nutzen. Sie will eine sinnvolle Nutzung für den Bereich Rhein-Ruhr-Halle/altes Stadtbad, will Schrottimmobilien weiter zurückbauen und Spielhallen konsequent beschränken. Auf dem alten Güterbahnhof soll Gewerbe ansiedeln, auf dem St.-Barbara-Areal Wohnraum entstehen. Rad- und öffentlicher Nahverkehr sollen konsequent gefördert und die Raserszene bekämpft werden. Auch sollen die Bürger mehr Mitspracherechte bei der Stadtentwicklung bekommen.

Die Grünen heben als zusätzliche Erfolge die Barrierefreiheit von öffentlichen Gebäuden, den Schutz von Bäumen und Grünflächen, die kritische Begleitung des Grüngürtel-Projekts in Marxloh und neue Tempo-30-Zonen hervor. Sie treten für den Erhalt der Zinkhüttensiedlung, für neue Anlaufstellen für Jugendliche und Frauen, für weitere Sprachförderung an Kitas, eine bessere Pflege von Grünanlagen, eine Stärkung des Einzelhandels und für bezahlbaren Wohnraum ein.

Die FDP setzt sich für eine ausgewogene Bevölkerungsstruktur in Hamborn ein, für ein angenehmes Wohnumfeld sowie für Sauberkeit und Sicherheit.