Duisburg. Noch eine Woche bis zum Urnengang am 25. Mai: Durch die Zusammenlegung mit dem Kommunalwahltermin herrscht bei den Duisburger Bürgern bei der Europawahl ein deutlich größeres Interesse an der Briefwahl. Doppelt so viele Anträge wie 2009.
Die Stadt hat die 3600 Wahlhelfer, die am 25. Mai die Durchführung der Kommunal-, Europa- und Integrationsratswahl gewährleisten sollen, fast beisammen. „Uns fehlen noch 50 bis 60 Leute“, erklärte Burkhard Beyersdorff gestern auf WAZ-Anfrage. Der Wahlamtsleiter zeigte sich aber zuversichtlich, auch die letzte Lücke noch rechtzeitig schließen zu können.
In der vergangenen Woche wurden 1200 dieser Helfer – alle Wahlvorstände, deren Stellvertreter und die Schriftführer – noch einmal gesondert von der Stadt geschult. Die 70- bis 80-minütigen Kurse fanden in Rumeln (Albert-Einstein-Gymnasium), Hamborn (Robert-Bosch-Kolleg) und der City (Grundschule Obermauerstraße) statt. Diese Maßnahme hatte die Stadt beschlossen, weil es bei der Bundestagswahl 2013 in mehreren Wahllokalen zu Unstimmigkeiten unter den Wahlhelfern gekommen war. Dadurch hatte sich die Stimmenauszählung und das Verkünden des amtlichen Endergebnisses um mehrere Stunden nach hinten verschoben. „Bei den Schulungen haben sogar Helfer mitgemacht, die schon zum zehnten oder zwölften Mal mit dabei sind“, berichtet Beyersdorff. Die Resonanz der Teilnehmer? „Durchweg positiv!“
880.000 Stimmzettel wurden gedruckt
Die Kosten für die Wahlhelfer belaufen sich, so der Wahlamtsleiter, auf etwa 200.000 Euro. Alle drei Wahlgänge schlagen mit insgesamt rund 700.000 Euro zu Buche. „Zumindest einen Großteil der Kosten für die Europawahl bekommen wir erstattet“, sagt Beyersdorff. Der Löwenanteil bei den Sachkosten geht für den Druck der 880.000 Stimmzettel drauf. Das sind ein paar mehr, als benötigt werden. „Aber das ist so üblich“, stellt Beyersdorff klar. Bislang sei glücklicherweise kein einziger Fehler auf den Zetteln entdeckt worden. Beyersdorff: „Die haben wir hoffentlich alle vor dem Drucken entdeckt.“
Kommunalwahlen 2014Die Stimmzettel sehen in jedem der 36 Ratswahlbezirke anders aus. Bei manchen stellen sich 17 der insgesamt 18 in Duisburg antretenden Parteien zur Wahl, anderswo sind es nur 14. Alle Stimmzettel haben dennoch die identische Größe (etwas höher als DIN-A-4-Format).
Kleinster Stimmbezirk liegt in Binsheim
Der kleinste Stimmbezirk bei der Kommunalwahl liegt in Binsheim – ein Teil von Baerl. In der Gaststätte Bosch können 113 Wahlberechtigte ihre Kreuzchen machen. Im größten Stimmbezirk (Schulzentrum an der Schulallee in Rumeln) sind es 2166 Wahlberechtigte.
Die Zusammenlegung von Europa- und Kommunalwahl auf einen Termin sorgt für ein gesteigertes Interesse an der Europawahl. „Wir haben dafür über 32.000 Briefwahlanträge, das sind doppelt so viele wie bei der letzten Europawahl 2009“, so Beyersdorff. Auffällig: Fast 19.000 dieser Anträge wurden im Internet beantragt – so viele wie nie zuvor. Für die Kommunalwahl lagen bis Freitagvormittag 33.423 Briefwahlanträge vor, ein Plus von vier Prozent im Vergleich zur Wahl zuvor. An acht Stellen im Stadtgebiet (sechs Bezirksämter, das Rathaus, das Wahlamt in Neudorf) konnten die Stimmen auch direkt abgeben werden. Davon machten für Kommunal- und Europawahl je 7000 Bürger Gebrauch.