Duisburg. Der Logistikdienstleister Schnellecke aus Duisburg-Wanheim am Rhein beliefert Autowerke in Indien und China und ab 2015 auch in Mexiko mit Audi-Teilen. Der Abtransport erfolgt über den Rhein. 220 Mitarbeiter sind in der 53.000 Quadratmeter großen Halle schon beschäftigt. Es sollen noch mehr werden.

„Hells Bells“ von AC/DC dröhnt aus den Hallenlautsprechern, doch weder Headbanging noch Kopfschütteln folgen. Die Rock-Rhythmen sind das gewohnte Signal zur kurzen Personalversammlung in einer Hallenecke. Ein Vorgesetzter erklärt, wie noch besser funktionieren kann, wofür 220 Mitarbeiter stehen: Audi-Teile von der Schraube bis zur Karosse nach Indien und China bringen, ab 2015 auch nach Mexiko.

Was in den dortigen Werken an Autos gebaut wird, hat seinen Vorlauf in Wanheim am Rhein. 53.000 Quadratmeter Hallenfläche hat dort der Logistikdienstleister Schnellecke bezogen. Eine Teilfläche belegt ein Spezialist, der Pappkisten herstellt, „ganz genau nach unseren Bedürfnissen“, erläutert Prokurist und Niederlassungsleiter René Elbert. Und das bedeutet: Jede Verpackungseinheit muss sich so in einen Überseecontainer stapeln lassen, das möglichst kein Freiraum bleibt. Das spart einerseits kosten und verhindert andererseits Verrutschen der Ware und deren Beschädigung beim Transport über die manchmal rauen Weltmeere.

Pappbehälter stehen auf speziellen Plattformen

Die Pappbehälter stehen auf speziell konstruierten rollenden Plattformen, die wiederum zu kleinen Zügen verbunden werden. Am deren Startpunkt werden die Kartons gepackt mit all den Einzelteilen, die später ein Auto ausmachen, das Ende markiert ein gelbes Rechteck auf dem Hallenboden, exakt so groß wie ein Container. Was übersteht würde nicht passen, aber es steht nichts über.

800.000 Kubikmeter Autoteile sollen in Wanheim umgeschlagen werden, 4000 Einzelteile eingelagert, verpackt und wieder auf den weiten Weg gebracht werden. Maximal anderthalb Wochen bleiben zwischen Anlieferung und Abtransport, bei den komplett lackierten Hochglanzkarossen sind’s gar nur drei Tage. Die Audis aus Duisburg sind schon schnell, bevor sie montiert werden.

Bahntransporte sollen abgebaut werden

Die erste Fahrt unternehmen sie per Schiff. „Bei uns geht 100 Prozent über das Wasser raus“, erklärt Elbert. Von Duisburg per Binnenschiff zum Seehafen, von dort mit dem Containerschiff zum fernen Ziel. Die Anlieferung erfolgt bei voller Auslastung unter anderem durch etwa 100 Lkw pro Tag. Der Anteil der Bahntransporte soll allerdings ausgebaut werden.

Über die Schiene kommen schon jetzt die größten Teile, die Karossen samt Türen und Hauben. Spezielle Holzverschläge sorgen für sicheren Transport im Container, der drei Audis Platz bietet. Nur der Tankdeckel wird separat verpackt.