Duisburg. . Audi ist schon da, jetzt folgt die Mutter VW: Auch der Autobauer Volkswagen wird am Duisburger Hafen ein Logistikzentrum eröffnen. Spätestens ab Anfang nächsten Jahres will VW von Duisburg aus Fahrzeugteile verschiffen. Duisburgs OB Link ist stolz auf die “Standortqualität“ der Stadt.

Nach Audi hat jetzt auch Volkswagen den Duisburger Hafen entdeckt: Auf einem fünf Hektar großen Grundstück in Kaßlerfeld entsteht bis Januar, spätestens Februar eine Logistik-Drehscheibe für die Versorgung der außereuropäischen Werke des VW-Konzerns mit Bauteilen. 230 neue Arbeitsplätze sollen dort entstehen.

„Duisburg heißt Volkswagen willkommen“, begrüßte Oberbürgermeister Sören Link gestern die Entscheidung des größten deutschen Autobauers für Duisburg. Für über 10 Mio Euro baut der Immobilien-Entwickler Goodman in unmittelbarer Nähe zur neuen A-40-Anschlussstelle Häfen eine 24.000 Quadratmeter große Halle – spätere Erweiterung schon eingeplant.

Wohngebiete nicht durch Zulieferverkehr beeinträchtigt

Die Anbindung des Grundstücks an Straße, Schiene und Wasserstraße sei entscheidend für den Zuschlag der Wolfsburger gewesen, erklärte Hafen-Chef Erich Staake. Mit der Fertigstellung des Autobahnanschlusses sei gewährleistet, dass keine Wohngebiete durch den Zulieferverkehr beeinträchtigt werden. 100 große Container sollen pro Woche von Kaßlerfeld aus zu den Westhäfen an der niederländischen und belgischen Küste gebracht werden, zur Verschiffung nach Nord- und Südamerika, Indien, China, Malaysia und Südafrika. 4000 verschiedene Fahrzeug-Komponenten sollen künftig von den deutschen Zulieferern nach Duisburg und von da aus in die weite Welt gebracht werden.

Bauherr Goodman will zügig loslegen, Geschäftsführer Andreas Fleischer erhielt von Link die Zusage eines zügigen Genehmigungsverfahrens. Im Juli soll mit den Bauarbeiten begonnen werden. Die Entscheidung über einen Betreiber des Logistikzentrums ist bei VW noch nicht gefallen.

Goodman will in Duisburg weiter expandieren

Goodman ist nach eigenen Angaben ein global tätiges Immobilienunternehmen mit 970 Mitarbeitern an 36 Standorten in 18 Ländern und seit 1995 an der australischen Börse notiert. Duisburg habe man nicht nur für das aktuelle Projekt im Blick, sagte Fleischer: „Wir wollen hier weiter expandieren. Wir sind in den Startlöchern.“ Mit VW habe man einen langfristigen Mietvertrag geschlossen. Über das Grundstück wurde ein Erbbauvertrag mit Duisport geschlossen.

Um das Gelände nutzbar zu machen, hatte die Hafengesellschaft bestehende Bauten, früher mal von ABX genutzt, abgerissen.

Für das noch freie Nachbargrundstück gebe es einen Interessenten, man führe bereits konkrete Verhandlungen, sagte Staake. Größter Hafen-Kunde in Kaßlerfeld ist bisher der Logistikkonzern Kühne + Nagel.