Duisburg. Sarah Connor gab am Samstag im Duisburger Landschaftspark Nord ein kostenloses Überraschungskonzert. Während ihrer 60-minütigen Show sorgte sie mit ihrer Big Band für Gänsehautstimmung bei den Fans. Organisiert wurde das Konzert über die Aktion “Lichtblicke“ - gespendet wurde für den guten Zweck.
Die Wiesen des Landschaftsparks verschwinden im Nebel. Etwas verstohlen wirken diejenigen, die sich an diesem trüben Dezembertag in Richtung Gebläsehalle bewegen. Doch sie haben einen guten Grund: Hier wird gleich Sarah Connor auftreten. Organisiert wurde das kostenlose Überraschungskonzert über die Aktion „Lichtblicke“, die von Radiosendern in NRW, darunter auch Radio Duisburg, jährlich initiiert wird. 300 Karten konnten am Freitag an drei unterschiedlichen Orten in Duisburg zu verschiedenen Zeiten abgeholt werden. Die auftretenden Künstler verlangen für die besonderen Konzerte an verschiedenen Orten keine Gage.
Beim Betreten des Konzertsaales schweifen die Blicke der Besucher über die vielen Stühle, Notenständer und Mikros, die verheißungsvoll auf der Bühne stehen. Das Konzert soll eine Stunde dauern. „Hut ab, dass die das hier alles mitgebracht hat. Schon toll“, meint Elke Zimmer, die mit ihren Töchtern in einer der ersten Reihen Platz genommen hat. „Das hätte sie ja nicht machen müssen, der ganze Aufwand...“, sagt Sarah Eckhardt (31), die neben ihr sitzt.
Legendärer Nationalhymnen-Fauxpas
Sie hätte nicht, sie hat aber. Insgesamt 400 Köpfe umfasst Connors Team, das für die nächste Stunde verantwortlich ist. Pünktlich um 14.30 Uhr beginnt das Konzert schallend: die Big Band der Sängerin haut in die Tasten, bläst in die Trompeten und spielt „Walking in a Winter Wonderland“. Sofort werden die Smartphones gezückt und Fotos geschossen. Dann kommt Sarah Connor in einem langen, goldenen Rock auf die Bühne, sie kokettiert mit dem Pianisten und flirtet mit den Bläsern. Bis gestern habe sie nicht gewusst, wo sie spielen würde. „Was für eine aufregende Location“, sagt sie zur Begrüßung und gibt sich gelassen: „Ihr könnt auch die Stühle wegschieben und tanzen. Und ihr wisst ja, Textsicherheit ist mir auch nicht wichtig“, so die Sängerin selbstironisch in Anlehnung an ihren legendären Nationalhymnen-Fauxpas. „Also singt einfach mit.“
Aktion Lichtblicke
Die Aktion Lichtblicke wurde 1998 von den 45 NRW-Lokalradios, dem Rahmenprogramm Radio NRW, den Caritasverbänden der NRW-Bistümer und der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe, initiiert. Die Spenden kommen Kindern zugute, etwa mit Mittagessen oder Therapieangeboten.
Weitere Infos unter: 0180-50 80 580 (14 Ct/Festnetz).
In der Kürze liegt die Würze – und so rocken Sarah Connor und Band mit jazzigen Rhythmen die Gebläsehalle. Es wird geschunkelt, geklatscht und gejubelt. Ruhig wird es nur bei Ave Maria. Nahezu schüchtern blickt die Sängerin bei diesem Lied auf ihr Publikum herab, der goldene Rock glitzert im Licht der Scheinwerfer. Keine Show, nur Stimme und Flügel bestimmen jetzt die Bühne.
Nach 60 Minuten kündigt Connor das letzte Lied an und fordert noch einmal zum Mitmachen auf. Zwei Männer in der dritten Reihe sind die ersten, die sich erheben. „Und denkt daran, zu spenden“, erinnert sie am Schluss. „Es war perfekt, obwohl sie auch noch erkältet ist“, sagt Sarah Eckhardt, die schon lange ein Fan von Sarah Connor ist. „Ich hatte eine Gänsehaut nach der anderen“, resümiert ihre Mutter. In der Hand haben sie schon das Geld, das sie gleich in die Spendenbüchsen werfen wollen.
Konzert mit Sarah Connor
