Duisburg. . Die Ankündigung der Stadt, die Pläne für die Mercatorstraße und die Bahnhofsplatte noch einmal zu überdenken, hat bei den Gegnern, die sich für den Erhalt der Bäume eingesetzt haben, Jubel ausgelöst. In einer Sondersitzung am Donnerstag soll der Fällbeschluss vorerst zurückgenommen werden.
„Das ist ein schöner Erfolg für die Bürgerinitiative, den wir auch noch feiern werden“, freut sich Jens Schmidt, Gründer der Facebook-Gruppe „Occupy Mercator“. Er und seine Mitstreiter haben ein Bürgerbegehren gegen den Fällbeschluss an der Mercatorstraße angestrengt – das ist nun vom Tisch. Die Stadt will die Pläne überdenken, da Multi Developement nun doch nicht seine Zentrale an der Bahnhofsplatte bauen will. Somit wird auch die Änderung der Straßenführung, die der Grund dafür war, dass die Bäume weichen sollten, hinfällig.
„Damit war nicht zu rechnen. Noch in der vergangenen Woche hatten wir ein Gespräch mit dem Rechtsamt und haben uns darauf vorbereitet, in den nächsten Wochen frierend Unterschriften zu sammeln“, sagt Kerstin Ciesla vom BUND. Sie freut sich ebenso, dass die Stadt nun nochmal neu überlegen will. „Vielleicht lässt sich dann auch über die Zwangspunkte, die die Verwaltung immer genannt hat, neu verhandeln.“
Weiterhin kritische Begleitung
So haben sich die Platanen-Retter immer daran gestört, warum der Gehweg auf der Straßenseite so breit sein muss. Unter Umstände könnte auch über eine andere Zufahrt zur Tiefgarage debattiert werden. „Natürlich lassen sich die Bäume auf dem Baufeld nicht komplett retten, aber wir wollen weiterhin versuchen, die alten schützenswerten Platanen zu retten.“ So richtig jubeln will Kerstin Ciesla aber erst, wenn die Bezirksvertretung den Fällbeschluss, wie geplant, am Donnerstag in der Sondersitzung zurücknehmen wird.
Die Initiative will die Bauplanung an der Mercatorstraße weiterhin kritisch begleiten und auch nochmal grundsätzlich die Frage aufwerfen, wie die Stadt mit Bürgerbeteiligung umgeht. Gerührt war Ciesla von den Briefen, die sie von vielen Bürger bekommen hat und die ihre Arbeit unterstützt haben. Auch die Ausstellung, die Künstler im Café Museum initiiiert haben, um das Bürgerbegehren zu unterstützen, soll erst einmal weiterlaufen. Bis 27. November kann man sich die Schau ansehen.