Duisburg. . Die Eltern, die mit ihrem Nachwuchs auf den Spielplatz im Kantpark gehen, sind erleichtert: Die Wirtschaftsbetriebe der Stadt haben die Hecken zurückgeschnitten, damit die Spielfläche besser einsehbar ist. Allein: Das Drogenproblem, das es an dieser Stelle gibt. ist damit noch nicht vom Tisch.
Susanne Breidenbach schaut sich zufrieden um. Die Initiatorin von „Kants Garten“ und ihre Mitstreiterinnen Dorothee Zschocke und Verena Plettner hatten sich an die Stadt gewandt, damit sich endlich auf dem Spielplatz im Kantpark etwas tut. Anwohner und besorgte Eltern hatten beobachtet, wie sich Junkies auf der Spielfläche einen Schuss setzten und ihr Drogenbesteck an der Wasserstelle wuschen. Nun haben die Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe die Hecken zurückgeschnitten und Büsche entfernt.
Drogenproblem nicht gelöst
Der vorher wildbewachsene Hügel ist nun kahl. Die Gärtner haben Rasen gesät. Auch auf der anderen Seite wurden die Sträucher radikal gekürzt. „Wir wollen es den Drogenabhängigen hier ungemütlich machen“, erklärt Volker Heimann vom Amt für Umwelt und Grün und lobt das Engagement der Initiative, die mit „Kants Garten“ ein bisschen dazu beitragen, den Park zu verschönern. Im kommenden Jahr soll zudem überlegt werden, welche Rolle die Grünfläche künftig spielen soll. Der Kantpark ist Teil des Integrierten Handlungskonzept Innenstadt. „Wir wollen die Bürger bei den Plänen beteiligen“, erklärt Heimann. Es soll eine „abgespeckte Form“ des Charette-Verfahrens geben, so wie es auch schon zur Gestaltung der Bahnhofsplatte durchgeführt wurde.
„Die Stadt hat schnell reagiert und viel Verständnis gezeigt“, sagt Susanne Breidenbach dankbar. Ihr liegt es am Herzen, dass die Kinder möglichst unbeschwert spielen können. Verena Plettner, Mutter des zweijährigen Adam, bestätigt: „Man kann den Bereich viel besser einsehen und muss nicht immer seinen Kindern hinterher laufen.“ Der Kleine solle schließlich sich auch mal selbst beschäftigen können. Nun könne sie ihn viel besser beobachten.
Nicht durch die halbe Stadt fahren
Auch Dorothee Zschocke ist froh, dass sich etwas getan hat. „Wenn ich Emil um halb fünf abhole, will ich mit ihm auf den nächstgelegenen Spielplatz und nicht noch durch die halbe Stadt fahren“, betont sie. Der Park werde von den Anwohnern gut angenommen, im Sommer spielen Jugendliche Fußball und Familien picknicken.
Allein, vom Tisch ist das Drogenproblem damit noch nicht. „Der Spielplatz ist ganz klar für Kinder und Familien gedacht. Allerdings können wir das Problem nur abmildern. Ganz verschwinden wird es nicht, wir leben schließlich in einer Großstadt“, macht Heimann deutlich. „Gegen die Menschen, die in Richtung Friedrich-Wilhelm-Straße sitzen haben wir auch gar nichts“, betont Susanne Breidenbach. Sie freut sich über den Teilerfolg.