Stadtmitte. .
Susanne Breidenbach hat Vergissmeinnicht eingepackt. „Die machen im nächsten Frühjahr den blauen Himmel auf Erden.“ Im Frühling hat sich die passionierte Gärtnerin mit einigen Mitstreitern einigen Rondellen im Kant-Park angenommen. „Kants Garten“ haben sie das Fleckchen gegenüber dem Spielplatz getauft. Heute Nachmittag, ab 16 Uhr, trifft sich die Gruppe wieder. Wer mitmachen möchte, ist herzlich eingeladen.
Vor rund einem Jahr gab es Diskussionen über den Zustand des Kant-Parks und über die Drogen-Szene, die sich dort angesiedelt hat. „Wir wollten dem etwas entgegensetzen, indem wir den Park aufwerten“, erklärt Susanne Breidenbach die Motivation. Anwohnerin Lena Bayreuther, die manchmal mit ihrem Hund durch den Kantpark spaziert, lobt die Gärtner: „Der Park macht direkt einen anderen Eindruck.“
Die Stadt, die auch bei der Grünpflege sparen muss, stiftete eine Bank und richtete die Beete so her, dass man sie direkt bepflanzen kann. „Uns ist wichtig, dass hier möglichst lange etwas blüht.“ Wie eine bunte Blumenwiese wirkt das Rondell nun. Neben Zierpflanzen mit hübschen Blüten, gedeiht hier auch Rucola. „Da habe ich mir ab und zu mal etwas für meine Pizza gepflückt“, verrät Lena Bayreuther. Im kommenden Jahr sollen hier auch Zucchini wachsen. Die Pflanzen und Samen bringen sie teilweise aus eigenen Gärten mit oder heben das Saatgut aus dieser Saison für das neue Jahr auf. Im Sommer haben sie sogar eimerweise Wasser geschleppt.
„Ich bin als Kind mit einem Garten aufgewachsen und finde es wichtig, dass die Kinder so eine Erfahrung machen“, erklärt Rüdiger Czubak. Er wohnt mit seiner Familie in der Innenstadt und der Kantpark bietet dem Nachwuchs die Gelegenheit, auch in der Erde zu buddeln. „Mittlerweile kann meine Tochter schon einzelne Pflanzen unterscheiden.“ Künftig soll es ein Beet speziell für die Nachwuchsgärtner geben. Susanne Breidenbach und die anderen haben noch viele Ideen, wie der Kant-Park bunt wird.