Duisburg. Was gibt es heute in der Mensa? Findet die Vorlesung statt? An der Uni Duisburg-Essen soll seit einem Jahr die für iOS und Android verfügbare App myUDE diese Fragen beantworten. Der Härtetest auf dem Campus zeigt, ob die App nur digitale Spielerei ist oder ob man sie als Student gut gebrauchen kann.

Noch haben sie sich nicht an allen Hochschulen etabliert, aber vereinzelt gibt es sie bereits: Uni-Apps. Da laut der aktuellen Onlinestudie von ARD und ZDF inzwischen zwei Drittel der 14-29-Jährigen auch mit ihrem Smartphone ins Internet gehen, stellen einige Universitäten wichtige Informationen und Funktionen auch mobil zur Verfügung. An der Uni Duisburg-Essen gibt es seit Oktober 2012 die eigens entwickelte Campus-App myUDE.

Bislang wurde die App, die für Smartphones und Tablet-Computer mit Apples iOS-Software oder dem Android-Betriebssystem bereit steht, 16.500-mal runtergeladen - eine Version für das Windows-Phone ist in Planung. "Zum Wintersemester werden wir die 17.000er Marke knacken", hofft Guido Kerkewitz vom Zentrum für Informations- und Mediendienste (ZIM), den Informatik-Dienstleistern an der Uni Duisburg-Essen. Mit einer Handvoll Mitarbeiter hat er neun Monate an der App getüftelt: "Idee, Design, Inhalte und Programmierung stammen komplett von uns", sagt der Projektleiter stolz.

Guido Kerkewitz hat die App mit seinen Kollegen konzipiert und programmiert.
Guido Kerkewitz hat die App mit seinen Kollegen konzipiert und programmiert. © Christoph Husemeyer / WNM

Ungefähr jedes Vierteljahr bringen die Entwickler ein Update heraus. Das nächste folgt mit Beginn des Wintersemesters Mitte Oktober. "Die wichtigste Neuerung in der nächsten Version der App wird die Einbindung eines persönlichen Stundenplans sein, in dem die Studenten ihre Kurse einsehen können", verspricht Entwickler Guido Kerkewitz.

Was die App bisher schon alles kann, nehmen wir auf dem Campus in Duisburg im Härtetest mit einem iPhone 4S unter die Lupe. Für jede der zwölf Rubriken in der App wird eine Schulnote: Von "Bibliothek" über "Studium" bis "Freizeit". Benutzerfreundlichkeit und Bedienung fließen ebenfalls mit in die Bewertung ein.

App myUDE der Uni Duisburg-Essen - Aktuelles 
Nicht nur am PC können die Studenten Neuigkeiten zur Uni abrufen.
Nicht nur am PC können die Studenten Neuigkeiten zur Uni abrufen. © Christoph Husemeyer / WNM

Der Bereich "Aktuelles"

Im Bereich "Aktuelles" finder der Nutzer News rund um die Universität. Die Rubrik beinhaltet unter anderem Pressemitteilungen, Nachrichten und Ankündigungen aus den einzelnen Fakultäten, der Bibliothek, der Studienberatung und dem Asta. Die Bereiche sind jedoch nicht alle gleich aktuell gehalten. In einigen gibt es zwei neue Nachrichten-Einträge pro Tag, in anderen tut sich wochenlang nichts. "Das liegt aber nicht an der App selbst, sondern daran, dass einzelne Bereiche nicht regelmäßig Neuigkeiten veröffentlichen", betont Guido Kerkewitz.

Diese Funktion ist also nur so aktuell wie die eingestellten Meldungen und wird von vielen Studierenden nur selten genutzt. Zudem fehlt eine Suchfunktion für den schnellen Zugriff auf eine bestimmte Nachricht. Alles in allem aber ein brauchbares Tool, wenn man über das Geschehen an der Uni auf dem Laufenden bleiben will.

  • Note: 2-
Test der Campus-App myUDE - Speisepläne, Personensuche, Orientierung 
Viele Studenten entscheiden mit Hilfe des Speiseplans, wo sie essen gehen.
Viele Studenten entscheiden mit Hilfe des Speiseplans, wo sie essen gehen. © Christoph Husemeyer / WNM

Speisepläne

Die mit Abstand beliebteste und am meisten genutzte Funktion der App ist der Speiseplan: Von unterwegs können die Studenten so nachgucken, was in den Mensen und Cafeterien serviert wird und sich spontan entscheiden, wo sie essen wollen. Der Speiseplan ist für die jeweils aktuelle Woche abrufbar.

Die App zeigt bei Hauptgerichten und Beilagen die unterschiedlichen Preise für Studenten, Mitarbeiter und Gäste an. Bei den Hauptgerichten sieht man, ob das Essen vegetarisch ist oder welches Fleisch es beinhaltet.

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Getränkepreise sind nicht aufgeführt und eine Angabe von Inhaltsstoffen in den Speisen wäre für Allergiker hilfreich. Dennoch ist die Funktion zurecht unter den Studenten beliebt und eines der wichtigsten Features, die myUDE zu bieten hat.

  • Note: 1-

Personensuche

Unter "Person" können die Studenten Dozenten und andere Mitarbeiter der Universität suchen und auch relativ problemlos finden. Neben dem Namen zeigt die App zur direkten Anwahl Telefonnummer und eine E-Mail-Adresse für den Kontakt an. Daneben ist der Standort des Büros auf dem Campus angegeben, zu dem einen praktischerweise die Navigationssfunktion der App (siehe unten) hinführt.

Die Sprechstundenzeiten der Dozenten sind leider nicht angegeben. In Verbindung mit einer Anmeldungsfunktion über die App wäre dies ein praktisches und sicherlich oft genutztes Feature.

Weiterer kleiner Nachteil: Es gibt kein vollständiges Namensregister zum Durchstöbern, Namen findet man nur über die Suchfunktion. Im Suchergebnis steht (noch) nicht, welche Funktion der Gesuchte hat oder in welchem Bereich der Uni er arbeitet. Halb so schlimm - meistens kennt man die Person, nach der man sucht, ja sowieso. Oft gesuchte Personen können sogar zu einer persönlichen Favoritenliste hinzugefügt werden.

  • Note: 2-

Orientierung

Eines der wichtigsten Werkzeuge der App ist die "Orientierung" mit eingebauter Navigationsfunktion. Wer sich noch nicht auf dem Campus auskennt, wird sie schnell zu schätzen wissen. Mit ihr findet der orientierungslose Student unter anderem Uni-Gebäude, Bus- und Bahn-Haltestellen, die Mensa oder PC-Pools. Ausgehend vom eigenen Standort führt die App den Nutzer per GPS-Signal zum gewünschten Ziel.

Die Route beginnt an der Bibliothek und führt über die Lotharstraße zum ME-Gebäude. Der rote Pfeil gibt die Laufrichtung an.
Die Route beginnt an der Bibliothek und führt über die Lotharstraße zum ME-Gebäude. Der rote Pfeil gibt die Laufrichtung an. © Screenshot myUDE-App

Praxistest: Die Fußgängernavigation der App soll uns von der Bibliothek zum ME-Gebäude führen. Manko: Anders als bei gängigen Navigationsfunktionen auf Smartphones zeigt die Orientierung von myUDE beim Start leider nicht an, wie weit der Weg bis zum Ziel ist.

Auf der Lotharstraße angekommen springt der rote Orientierungspfeil, vermutlich wegen eines schwachen GPS-Signals, manchmal in verschiedene Richtungen, was leicht verwirrend sein kann. Wer sich mit Navigations-Apps schon etwas auskennt, kommt aber problemlos ans Ziel.

Sucht man im Uni-Alltag schnell einen Computer, zeigt die App sogar die Auslastung der PC-Pools an und wo es noch freie Plätze gibt. Allerdings sieht man nicht direkt in einem Überblick, welcher der vielen PC-Pools der nächstgelegene ist - sondern muss jeden einzeln anwählen, um die Entfernung zu sehen. Auch ist die Bibliothek nicht als eigenes Ziel ausgewiesen. Die App kann den Nutzer aber zum LK-Gebäude führen, in dem die Bibliothek unterebracht ist.

Besonders für Erstsemester ist die Orientierungsfunktion sehr praktisch. Ihren Zweck erfüllt sie mit den genannten Einschränkungen zufriedenstellend.

  • Note: 2-
Infos zu Studium und Bibliothek in der Campus-App myUDE 
Die Universitätsbibliothek kann mit einem Audioguide erkundet werden.
Die Universitätsbibliothek kann mit einem Audioguide erkundet werden. © Christoph Husemeyer / WNM

Studium

In der Rubrik "Studium" gibt es alle relevanten Informationen für die Studenten an der Uni Duisburg-Essen: Beispielweise Fristen und Termine, Kontakt zu den Fachschaften, Service-Nummern und Prüfungsordnungen.

Nützlich ist besonders die Übersicht "Was fällt heute aus". Hier wäre es vorstellbar, dieses Feature direkt im geplanten persönlichen Stundenplan anzuzeigen, damit man nicht extra unter allen ausfallenden Kurse nachschauen muss, ob der eigene dabei ist.

Auf Wunsch vieler Studierender wurde mittlerweile das Hochschulinformationssystem LSF, das unter anderem das Vorlesungs- und Raumverzeichnis beinhaltet, in die App integriert. Momentan wechselt die App noch in die eher unschöne Web-Ansicht des LSF-Systems, so auch bei vielen Unterrubriken. Sie sollen auf lange Sicht aber optisch ansprechender in die App integriert werden.

  • Note: 2

Bibliothek

Auf der Suche nach Literatur in der Bibliothek kann man mit der myUDE-App schnell recherchieren, wo sich ein Buch befindet. Mit der eingebauten Suchfunktion entfällt also der Gang zum nächsten Computer. Die App zeigt an, in welchem Gebäude und Stockwerk das Buch steht. Auf der richtigen Etage angekommen, findet man das gewünschte Werk dann anhand seiner Signatur im Regal. Am Computer wird das Suchergebnis allerdings naturgemäß etwas ansehnlicher angezeigt. In der App öffnen sich mehrere Seiten, bis der Nutzer alle Informationen gesammelt hat.

Eine Beispielsuche nach Literatur in der Bibliothek: Unten stehen Signatur und Standort des Buches. Bestellen kann man es auch direkt.
Eine Beispielsuche nach Literatur in der Bibliothek: Unten stehen Signatur und Standort des Buches. Bestellen kann man es auch direkt. © Screenshot myUDE-App

Unerfahrene Nutzer können mit einem Audioguide - ähnlich wie in einem Museum - die Bibliothek kennenlernen. Die gesprochene Anleitung umfasst kurze Kapitel unter anderem zum Eingangsbereich, dem PC-Pool oder der Lehrbuchsammlung. Der Audioguide ist leicht verständlich und beantwortet den Großteil der Fragen. Falls es dennoch Unklarheiten geben sollte, kann man immer noch die Mitarbeiter der Bibliotheks-Information fragen.

Auf dem Weg durch die Bibliothek fällt leider ab und an das Uni- WLAN aus, die Buchsuche funktioniert aber ebenso gut über das Mobilfunknetz. Das WLAN der Universität wird aber kontinuierlich ausgebaut und auch in der Bibliothek zum Semesterstart erweitert, berichtet Guido Kerkewitz. Der Audioguide sollte allerdings aufgrund des hohen Datenvolumens im WLAN benutzt werden.

  • Note: 2

Service

Unter "Service" findet der myUDE-Nutzer Hilfestellungen zu verschiedenen Themen. Das A-Z bietet eine Übersicht zu fast allen relevanten Institutionen und Fragen rund um die Uni Duisburg-Essen. Zudem können Studenten und Uni-Mitarbeiter in der Service-Rubrik von unterwegs ihre Uni-Mails checken. Ein Mail-Konto und eine "digitale Identität" erhalten die Studenten automatisch durch ihre Einschreibung. Bei allgemeinen Fragen erhalten die Studierenden telefonische Hilfe bei der Infoline der Uni.

Die weiteren Hilfestellungen im Service-Bereich sind technischer Natur: Erklärungen und Kontaktmöglichkeiten rund um PC, WLAN, eigene Uni-Kennung und weitere IT-Dienste.

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Der Platz zwischen den Keksdosen am Duisburger Campus der Uni Duisburg-Essen ist ein Treffpunkt zwischen den Vorlesungen.
Der Platz zwischen den Keksdosen am Duisburger Campus der Uni Duisburg-Essen ist ein Treffpunkt zwischen den Vorlesungen. © Christoph Husemeyer / WNM
Die
Die "Keksdosen" genannten Gebäude sind das Markenzeichen der Uni Duisburg. © Hans Blossey
Der Eingang der Universitätsbibliothek.
Der Eingang der Universitätsbibliothek. © Christoph Husemeyer / WNM
Studenten an Computerarbeitsplätzen in der Bibliothek.
Studenten an Computerarbeitsplätzen in der Bibliothek. © Christoph Husemeyer / WNM
Zahlreiche Computerarbeitsplätze stehen dem akademischen Nachwuchs zur Verfügung.
Zahlreiche Computerarbeitsplätze stehen dem akademischen Nachwuchs zur Verfügung. © Christoph Husemeyer / WNM
Die Lehrbuchsammlung im Untergeschoss des Bibliotheksgebäudes.
Die Lehrbuchsammlung im Untergeschoss des Bibliotheksgebäudes. © Christoph Husemeyer / WNM
Die oberen Stockwerke der Bibliothek.
Die oberen Stockwerke der Bibliothek. © Christoph Husemeyer / WNM
Die Lehrbuchsammlung im Untergeschoss des Bibliotheksgebäudes.
Die Lehrbuchsammlung im Untergeschoss des Bibliotheksgebäudes. © Christoph Husemeyer / WNM
Ein Notausgangsschild in der Bibliothek weist den Weg nach draußen.
Ein Notausgangsschild in der Bibliothek weist den Weg nach draußen. © Christoph Husemeyer / WNM
Die Schließfächer im Eingangsbereich der Bibliothek.
Die Schließfächer im Eingangsbereich der Bibliothek. © Christoph Husemeyer / WNM
Der Eingangsbereich der Bibliothek mit Schleuse.
Der Eingangsbereich der Bibliothek mit Schleuse. © Christoph Husemeyer / WNM
Die Ausleihtheke für Bücher.
Die Ausleihtheke für Bücher. © Christoph Husemeyer / WNM
Hier wird die ausgeliehene Literatur mit einem Scanner verbucht.
Hier wird die ausgeliehene Literatur mit einem Scanner verbucht. © Christoph Husemeyer / WNM
Der Eingang zum MM-Gebäude, wo sich unter anderem die Mensa befindet.
Der Eingang zum MM-Gebäude, wo sich unter anderem die Mensa befindet. © Christoph Husemeyer / WNM
Das Cafe Chaos von außen - derzeit wird es renoviert.
Das Cafe Chaos von außen - derzeit wird es renoviert. © Christoph Husemeyer / WNM
Umbauarbeiten im Cafe Chaos.
Umbauarbeiten im Cafe Chaos. © Christoph Husemeyer / WNM
Die Hauptmensa der Uni Duisburg-Essen auf dem Campus Duisburg.
Die Hauptmensa der Uni Duisburg-Essen auf dem Campus Duisburg. © Christoph Husemeyer / WNM
Die Besteck- und Essensausgabe.
Die Besteck- und Essensausgabe. © Christoph Husemeyer / WNM
Beilagenbüfett in der Essensausgabe.
Beilagenbüfett in der Essensausgabe. © Christoph Husemeyer / WNM
Das Salatbüfett in der Hauptmensa.
Das Salatbüfett in der Hauptmensa. © Christoph Husemeyer / WNM
Das Salatbüfett in der Hauptmensa.
Das Salatbüfett in der Hauptmensa. © Christoph Husemeyer / WNM
Essenstabletts in der Warteschlange an der Kasse.
Essenstabletts in der Warteschlange an der Kasse. © Christoph Husemeyer / WNM
Kassiererin Christine Albrecht an ihrem Arbeitsplatz in der Unimensa.
Kassiererin Christine Albrecht an ihrem Arbeitsplatz in der Unimensa. © Lene-Lotte Burkhard/ WAZ FotoPool
Die Studenten nehmen ihr Essen in zwei Sälen zu sich.
Die Studenten nehmen ihr Essen in zwei Sälen zu sich. © Christoph Husemeyer / WNM
Der Eingangsbereich des u-cafés.
Der Eingangsbereich des u-cafés. © Christoph Husemeyer / WNM
Gäste im Außenbereich des u-cafés.
Gäste im Außenbereich des u-cafés. © Christoph Husemeyer / WNM
Gäste im Außenbereich des u-cafés.
Gäste im Außenbereich des u-cafés. © Christoph Husemeyer / WNM
Der Arbeitsbereich hinter der Theke im u-café.
Der Arbeitsbereich hinter der Theke im u-café. © Christoph Husemeyer / WNM
Im nahegelegenen Aldi Supermarkt am Sternbuschweg kaufen viele Studenten zwischendurch ein.
Im nahegelegenen Aldi Supermarkt am Sternbuschweg kaufen viele Studenten zwischendurch ein. © Christoph Husemeyer / WNM
Die Kultkneipe Finkenkrug ist abends eine Anlaufstelle für viele Studenten.
Die Kultkneipe Finkenkrug ist abends eine Anlaufstelle für viele Studenten. © Christoph Husemeyer / WNM
Schankraum und Theke im Finkenkrug.
Schankraum und Theke im Finkenkrug. © Christoph Husemeyer / WNM
Gäste im Biergarten des Finkenkrugs.
Gäste im Biergarten des Finkenkrugs. © Christoph Husemeyer / WNM
Ein möglicher Weg zur Uni: Die S-Bahn-Linie 901.
Ein möglicher Weg zur Uni: Die S-Bahn-Linie 901. © Christoph Husemeyer / WNM
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Der Service-Bereich ist umfassend und hat auf viele Fragen eine Antwort oder den passenden Ansprechpartner parat. Es fehlt allerdings ein eigenes Portal für Erstsemester, das auf bestehende Informationen und Ansprechpartner, beispielsweise im Akademischen Beratungs-Zentrum Studium und Beruf, verlinkt.

  • Note: 3

Moodle

Über die Lernplattform Moodle können die Studenten in Duisburg und Essen auf über 3000 Kurse und Material zugreifen. Kursmaterial als PDF auf einen Tablet-PC runterzuladen, ist sicherlich sinnvoll. Die Dateien dürften sich aber nur die wenigsten auf dem kleinen Bildschirm ihres Smartphones anschauen wollen.

  • Note: 2-
Campus-App myUDE - Stellenmarkt, Kalender und Freizeitangebot 
Nach Feierabend treffen sich viele Studenten in der Kultkneipe Finkenkrug.
Nach Feierabend treffen sich viele Studenten in der Kultkneipe Finkenkrug. © Christoph Husemeyer / WNM

Stellenmarkt

Der uni-eigene Stellenmarkt ist auch in der myUDE-App abrufbar. Ob Studentische Hilfstkraft, wissenschaftlicher Mitarbeiter oder Sekretärin - die Stellenangebote sind bequem als PDF-Datei in der App lesbar. Samt Anschrift und Telefonnummer für den Erstkontakt.

  • Note: 1

Mobilität

Die App hilft auch dabei, den Campus zu finden. Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Uni fährt, findet unter "Mobilität" die Abfahrtszeiten von Bus und Bahn und des Shuttle-Busses zwischen den Campi in Essen und Duisburg. Ebenso wie die Apps des VRR und der Deutschen Bahn, zeigt myUDE sogar aktuelle Verspätungen an.

Auto stehen lassen oder nicht? Das Stauradar hilft bei der Entscheidung.
Auto stehen lassen oder nicht? Das Stauradar hilft bei der Entscheidung. © Screenshot Uni Duisburg

Klarer Vorteil von myUDE: Die App hat alle unirelevanten Haltestellen im Schnellüberblick parat, eine kleinteilige Suche ist nicht nötig. Zusätzlich gibt es Informationen zum Semesterticket.

Wer dagegen lieber mit dem Auto zur Uni fährt, kann sich über das Stauradar von autobahn.nrw.de informieren, ob die Autobahnen frei sind. Die An- und Abreise mit dem ÖPNV klappte beim Praxistest tadellos - die App zeigte zuverlässig die Verbindungen samt Verspätungen an. Diese Funktion lässt keine Wünsche offen.

  • Note: 1+

Kalender

Im Kalender sind die wichtigsten Veranstaltungen an der Uni eingetragen. Ob Vortrag, Ringvorlesung oder Informationsveranstaltung - die App zeigt an, was an der Uni los ist. Oder los war: Der Kalender bietet auch die Möglichkeit, in der Vergangenheit zu stöbern. Mit der Suchfunktion kann man zudem gezielt nach einer Veranstaltung suchen.

  • Note: 1-

Freizeit

Zum Zeitvertreib können die Studenten über die App das Campus-Radio hören. MyUDE weist den Nutzer vorab darauf hin, dass er hierbei mit einem WLAN verbunden sein sollte. Zudem ist das Programm des Campus-Kinos abrufbar. , Wer möchte, kann sich auch das Wetter für Duisburg und Essen anzeigen lassen. Echte Freizeittipps (bspw. der angrenzende Zoo, Sport treiben an der Regattabahn oder die besten Kneipen der Umgebung) würden die Rubrik bereichern.

Dafür hat die Rubrik mit dem Hochschulsport noch eine wichtige Funktion integriert. Studenten können sich nicht nur über die Angebote informieren, sondern Sport-Kurse direkt über die App buchen.

  • Note: 2
Die Benutzerfreundlichkeit der Campus-App myUDE und Gesamtnote 
Die App zeichnet sich durch einfache Bedienung aus.
Die App zeichnet sich durch einfache Bedienung aus. © Christoph Husemeyer / WNM

Benutzerfreundlichkeit

Die myUDE-App ist sehr übersichtlich gehalten. Die zwölf Kategorien bieten dem Nutzer ein übersichtliches Bild und überfordern ihn nicht. Einige Funktionen sind jedoch etwas versteckt. Wenn man die App erkundet, erschließt sich ihre Systematik aber sehr schnell. Ein Favoritenordner in einem persönlichen Bereich der App wäre wünschenswert, sodass man oft genutzte Funktionen schneller anwählen kann.

Mit dem Home-Button oben rechts gelangt man aus den Untermenüs immer wieder zur Startseite. Dort gibt es oben rechts einen Info-Button, über den man mit dem Entwickler-Team des ZIM in Kontakt treten und Feedback geben kann - per Facebook, Twitter und Mail.

Abstürze oder Programmfehler traten während des Praxistests auf dem Campus nicht auf.

  • Note: 2

Fazit

Fast 17.000 Mal ist die myUDE-App runtergeladen worden. Bei fast 40.000 Studenten nutzt sie also rein rechnerisch schon beinahe jeder zweite - und das durchaus zurecht. Die nützlichen Features können das Studentenleben erleichtern. Vor allem der digitale Mensaplan ist beim akademischen Nachwuchs beliebt. Auch die Orientierungs- und Mobilitätsfunktion helfen den Studenten auf dem Campus weiter. Auf ihre Nutzung der angesprochen, wird klar, dass die Studenten einige Rubriken - beispielsweise "Aktuelles" - fast gar nicht nutzen. "Sie dienen vor allem dazu, die App als Gesamtpaket zu vervollständigen", sagt auch Guido Kerkewitz.

Was Studenten von der myUDE-App halten

Daniel (23), Physikstudent im neunten Semester

"Ich nutze die App fast täglich, um mir den Speiseplan der Mensa anzuschauen – Der sollte auch offline verfügbar sein, um Ladezeiten zu vermeiden. Die anderen Funktionen nutze ich fast nicht." (Note: 2)

Carsten (23), Maschinenbaustudent im achten Semester

"Fünfmal in der Woche gucke ich auf der App den Speiseplan nach. Allein deshalb würde ich die App nicht von meinem Handy löschen." (Note: 2+)

Jan (23), Maschinenbaustudent im achten Semester

"Die App ist praktisch, um den Mensaplan und die Abfahrtszeiten des Shuttlebusses nachzugucken – ansonsten nutze ich sie nicht. Durch ihre Orientierungsfunktion ist sie denke ich vor allem für Erstsemester interessant." (Note: 2+)

Stefan (33), wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie

"Ich habe die App nicht runtergeladen. Sie ist zwar für Studenten sehr sinnvoll, aber für Uni-Mitarbeiter eher nicht." (Keine Note)

Linda (22), Studentin Erziehungswissenschaften im fünften Semester

"Ich schaue ein bis zwei Mal pro Woche nach, ob Kurse ausfallen. Das läuft eher mittelmäßig und liegt an einigen Dozenten, die ausfallende Veranstaltungen nicht im LSF-Hochschulsystem eintragen." (Note: 3)

Katrin (28), Kulturwirt-Studentin in Essen im neunten Semester

"Ich kannte die App bisher gar nicht, aber die Abfahrtszeiten des Shuttlebusses würde ich dort nachgucken. Das wäre ein Grund, mir die App auf mein Handy zu laden." (Keine Note)

Laura (24), Soziologie-Studentin im achten Semester

"Ich benutze die App zur Personensuche, damit ich weiß, in welchem Büro jemand erreichbar ist. Auch die Suche nach Buchsignaturen in der Bibliothek ist hilfreich. Die App ist allerdings kein Must Have, es gibt ja noch die Homepage der Uni." (Note: 3)

Rene (26), NanoEngineering-Student im zehnten Semester

"Ich hab mich mit der App nicht weiter auseinandergesetzt, sie bietet mir keine Informationen, die ich unbedingt auf dem Handy dabei haben muss." (Keine Note)

Sandra (24), Studentin Soziale Arbeit im ersten Semester

"Die App bietet zwar viele nützliche Funktionen, komplizierte Sachen mache ich aber lieber weiterhin am PC." (Note: 3)

Fabian (25), Student Technische Logistik im vierten Semester

"Ich bin erstaunt über die vielen Funktionen der App, habe aber keinen Bedarf daran, weil es ja die Infos ja auch im Netz gibt." (Keine Note)

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An einigen Stellen sollte die App künftig noch ergänzt werden. Ein persönlicher Stundenplan folgt mit dem nächsten Update. Ein Infobereich für Erstsemester sollte möglichst bald folgen und in die App integriert werde, da gerade die "Erstis" zur Zielgruppe gehören. Den Vergleich mit anderen Uni-Apps, wie sie die Ruhr-Uni in Bochum oder die WWU in Münster haben, muss myUDE aber nicht scheuen.

Das wird auch im iOS App Store deutlich: Dort glänzt myUDE bei - zugegeben nur 27 Bewertungen - mit vier von fünf Sternen. Die Rezensionen lesen sich fast durchweg positiv.

Viele Studenten komme auch ohne myUDE aus, das ging ja früher schließlich auch. Ein Download lohnt sich aber trotzdem - sowohl für Erstsemester als auch für alte Hasen. Denn die App kann mehr als nur den Weg zur nächsten Mensa anzeigen.

Gesamtnote myUDE: 2

iOS-Version im Apple-Appstore
Android-Version Google-Playstore