Duisburg. . Die Zahl der Zuwanderer aus Süd-Osteuropa hat sich in Duisburg in den vergangenen eineinhalb Jahren verdoppelt. Bildungsdezernent Thomas Krützberg sieht “kleine Erfolg“ im Kampf gegen Kriminalität aus Teilen dieser Bevölkerungsgruppe und hat Verständnis für die Anwohner: “Die Leute sind arg geschlagen“.

„Ohne Polizei, Ordnungsbehörde und Zoll kriegen wir das Problem niemals gelöst“ – das sagt Thomas Krützberg mit Blick auf die vielfältigen Probleme im Zusammenhang mit rumänischen und bulgarischen Zuwanderern. Der unter anderem für Jugend und Bildung zuständige Dezernent setzt auf „die volle Wucht des Rechts“, aber auch auf Bildungsangebote.

Man müsse unterscheiden zwischen integrationswilligen Zuwanderern und solchen, die gekommen seien, um sich zu bereichern. Für die erste Gruppe müsse es Angebote vor allem für Kinder und Jugendliche geben, Willkommenskurse und Bildungsmaßnahme angefangen mit Kita und Schule.

Und bei den anderen? „Man muss jeder Straftat massiv nachgehen“, sagt Krützberg. Bandenmäßiges Klauen, Überfälle an Bankautomaten – all das müsse verfolgt werden, „unabhängig von den Gründen des Hierseins“. Auch müsse der „Arbeitnehmerstrich“ in Hochfeld „trockengelegt“ werden durch Maßnahmen in beide Richtungen, also auch gegen Arbeitgeber, die dort Billigst-Arbeitnehmer rekrutieren.

Stadt braucht dringend finanzielle Hilfe

Wie hoch der Anteil der Kriminellen unter den Zuwanderern aus Rumänien und Bulgarien liegt, kann der Dezernent nur grob schätzen, geht aber von einer zweistelligen Prozentzahl aus. Die zu manchen Zeiten von über tausend Menschen bewohnten von Häuser In den Peschen in Bergheim bezeichnet er als Schandfleck und als „größte Zusammenballung von sozialen Problemen in Duisburg seit Jahrzehnten“. Viele Ämter und Institutionen seien dort tätig, Polizei und Ordnungsamt leisteten dort „einen guten Job“, es gebe auch „kleine Erfolge“, dennoch sei die Zusammenballung von Zuwanderern eine „massive Belästigung“ für die Nachbarn: „Die Leute dort sind arg geschlagen.“ Man führe aber jetzt Gespräche mit dem Hausbesitzer, um für eine Entzerrung zu sorgen.

Knapp 8000 Rumänen und Bulgaren sind derzeit in Duisburg, die Zahl hat sich in den letzten 18 Monaten verdoppelt. Die Stadt gibt eine Million Euro für Integrationsmaßnahmen aus, braucht aber laut Krützberg dringend finanzielle Hilfen von Bund und EU.