Duisburg. . Der Offene Ganztag an Grundschulen wird immer stärker nachgefragt. Das Land steckt im nächsten Schuljahr rund 8,2 Mio Euro in Duisburgs Schulen. Zugleich fordern die Landtagsfraktionen von CDU und FDP mehr Flexibilität im Konzept.

Regierungspräsidentin Anne Lütkes hat aktuell Fördermittel in Höhe von 106,7 Millionen Euro für Schulen mit Ganztagsangeboten im Bezirk Düsseldorf bewilligt. In Duisburg kommen davon 8.190.135 Euro an. Die Mittel wurden vom Land NRW für das Schuljahr 2013/2014 bereitgestellt. „Die Offenen Ganztagsschulen eröffnen unseren Kindern mehr Bildungschancen und erleichtern den Eltern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, erklärt Anne Lütkes.

Dass die Vereinbarkeit noch optimaler gestaltet werden könnte, macht zugleich ein Antrag von CDU und FDP deutlich, in dem „mehr Flexibilität für den Offenen Ganztag im Primarbereich“ gefordert wird. Bislang können Eltern nur die komplette Betreuungswoche buchen. Wer drei Tage pro Woche arbeitet und an den anderen Tagen seine Kinder selbst betreuen möchte, hat Pech gehabt. Die Devise lautet: Ganz oder gar nicht.

Konzept der Offenen Ganztagsschule soll überarbeitet werde

Die Fraktionen kritisieren eine zu rigide Auslegung der Teilnahme am Offenen Ganztag. Auch in Duisburg hatten sich schon in den letzten Jahren Eltern beschwert, weil sich das Betreuungsangebot nicht mit ihrem beruflichen Alltag deckt, selbst ein Kindergeburtstag nicht gefeiert werden darf aus Sorge, dass man sonst im nächsten Schuljahr keinen Betreuungsplatz bekommen könnte. Da der Offene Ganztag der Vereinbarkeit von Familie und Beruf dienen solle, dürfe dieses freiwillige Angebot kein Hinderungsgrund sein, wenn die Familie zusammen etwas unternehmen wolle oder wenn außerschulische Aktivitäten anstehen, erklären die Politiker in ihrem Antrag.

Das Konzept der Offenen Ganztagsschule soll so überarbeitet werden, dass Kinder flexibler teilnehmen können und die pädagogische und organisatorische Planungssicherheit der Schulen dabei berücksichtigt werde. Der Antrag ist Thema einer Anhörung im Düsseldorfer Landtag - im Ausschuss für Schule und Weiterbildung sowie im Ausschuss für Familie, Kinder und Jugend am kommenden Mittwoch.

Anmeldezahlen steigen

Unabhängig davon steigen die Anmeldezahlen an den Offenen Ganztagsschulen im Primarbereich landesweit um etwa 9 % gegenüber dem Vorjahr. Für diese Offenen Ganztagsgrundschulen beträgt das diesjährige Fördervolumen 90,8 Mio € für 72.000 Kinder im Regierungsbezirk.

Duisburg erhält für die OGS 5.021.935 € für 60 Grundschulen und eine Förderschule. Weitere 307.000 € kommen für 19 Grund- und drei Förderschulen im Rahmen der Programme „Acht bis eins; 13+ und Silentien“, also Betreuungsmaßnahmen an Grundschulen, die noch keine Offene Ganztagsschulen sind, aber dem Bedarf gerecht werden wollen.

"Geld oder Stelle"

Auch 550 weiterführende Schulen im Regierungsbezirk Düsseldorf werden mit 14,7 Millionen Euro Landesmitteln in der Einrichtung ihrer Ganztagsangebote finanziell unterstützt. Die Förderung sorgt in Halbtagsschulen z.B. für die Finanzierung einer pädagogischen Übermittagbetreuung. Fördermittel und Lehrerstellenanteile im Wert von 703.700 € wurden für 30 Duisburger Schulen im Halbtag und 740.900 € für 16 Schulen im Ganztag bewilligt. Von den 46 geförderten Schulen sind 8 Hauptschulen, 10 Realschulen, 10 Gymnasien, 11 Gesamtschulen und 7 Förderschulen.

In gebundenen Ganztagsschulen unterstützt das Programm „Geld oder Stelle“ die Finanzierung der Mitarbeit von Jugendhilfe, Kultur, Sport und weiteren außerschulischen Partnern im Ganztag. Duisburg erhält aus diesem Topf insgesamt 1.416.600 €.