Duisburg. .
Der Betriebsrat des Klinikums Duisburg und der angeschlossenen Seniorenheime macht die Sana-Geschäftsführung dafür verantwortlich, dass das Krankenhaus in die roten Zahlen gerutscht ist. „Unter der Sana-Führung hat es keine kontinuierliche Leitung gegeben“, kritisiert der Betriebsrat in einer Stellungnahme. Vorsitzender Helmut Böckeler: „Seit 1999 gab es bis zum letzten Jahr keinen Verlust. Jetzt kippt die Sache.“
Seit Sana vor sechs Jahren den Anteil von 49% gekauft und die Geschäftsführung des Krankenhauses übernommen hat, habe es zahlreiche Personalwechsel in Führungspositionen gegeben, darunter fünf Wechsel in der Geschäftsführung, vier Wechsel in der Pflegedienstleitung, drei in der Personalleitung. Hinzu kamen insgesamt 14 Wechsel in Chefarztpositionen, fünf mal wechselte der technische Leiter.
"Keine kontinuierlichen Prozesse in der Unternehmenspolitik"
„Durch die häufigen Veränderungen in Leitungspositionen sind keine kontinuierlichen Prozesse in der Unternehmenspolitik erfolgt“, heißt es in der Stellungnahme des Betriebsrates weiter. Immer wieder seien Konzepte aufgestellt und vorherige abgebrochen worden, ohne deren Auswirkungen erst einmal aufzuarbeiten. Für den Betriebsrat ist daher klar: „Daraus resultierten folgerichtig schlechte wirtschaftliche Ergebnisse.“
Über 22.000 Patienten
Die neue Geschäftsführung des Klinikums machte bei der Bilanzpressekonferenz Ende März den zu hohen Personalkostenanteil verantwortlich für die wirtschaftliche Situation.
Im vergangenen Jahr zählte das Klinikum Duisburg insgesamt über 22.000 Patienten, die stationär aufgenommen wurden – 670 mehr als im Vorjahr. Hinzu kamen 60.000 ambulanten Behandlungen.
Dafür, dass die Kosten aus dem Ruder gelaufen sind, macht der Betriebsrat als Ursachen unter anderem den kostenintensiven überproportionalen Personalwechsel, unnötige Mehrausgaben durch Leiharbeiter, unkoordinierte Umbau- und Instandhaltungsmaßnahmen sowie die Erhöhung der Sachkosten durch Fremdvergaben aus.
Betriebsrat fordert nachvollziehbare Führung
Der Betriebsrat, der knapp 2000 Mitarbeiter des Klinikums, des Bertha-Krankenhauses sowie der Seniorenheime Rheinhausen, Großenbaum und Hamborn vertritt, fordert eine Unternehmensführung, die für alle Mitarbeiter nachvollziehbar sei und das Klinikum wieder in eine stabile wirtschaftliche Lage versetze.
Helmut Böckeler beklagt zudem die mangelnde Kommunikation zwischen der Geschäftsführung und der Arbeitnehmervertretung: „Die Kommunikation ging in diesem Jahr gegen Null.“ Dabei müsse man dringend darüber reden, wo gespart werden soll und welche strategische Ausrichtung das Krankenhaus künftig haben soll. „Die Bilanzzahlen bereiten uns Angst und Sorge.“