Duisburg.
Die Fraktion der Duisburger Linken im Rat erhebt nun ihrerseits Vorwürfe gegen den Minderheitsgesellschafter am Klinikum Duisburg, Sana. Fünf Jahre nach dem Anteilsverkauf fragen Martina Ammann und Hermann Dierkes: „Wohin führt Sana das Klinikum an der Wedau?“
Die rot-rot-grüne Ratsmehrheit hat im Dezember beschlossen, keine weiteren städtischen Gesellschafteranteile an den Krankenhaus-Konzern Sana zu veräußern. Damit sei die Kaufoption für Sana auf mindestens 2 % definitiv erloschen. Das Angebot sei – auch aus Sicht der Verwaltung – „nicht wirtschaftlich“ gewesen. Die Linksfraktion habe bereits 2007 den unter OB Sauerland betriebenen Anteilsverkauf von 49 % abgelehnt. „Die seitherige Entwicklung gibt uns leider recht.“
Sana bestimme Kurs der Geschäftsführung allein
Sana bestimme nach dem Managementvertrag von 2007 praktisch allein den Kurs der Geschäftsführung. In den Verhandlungen zwischen Sana und dem Betriebsrat über die mit einem weiteren Verkauf verbundenen Arbeitnehmerfragen wurde keine Einigung erzielt. Über 800 der insgesamt rund 2000 Beschäftigten (in Klinikum, Bertha-Krankenhaus und Seniorenheimen) hätten massive Verschlechterungen hinnehmen müssen. Unklar sei auch die Zukunft der zugehörigen Seniorenheime und des Bertha-Krankenhauses geblieben.
Mit dem Argument hoher Investitionen (70 Mio Euro und mehr) wolle Sana die Stadt zum Verkauf ködern. Doch obwohl Sana seit 2007 Investitionsmittel für den Bau gehabt hätte, seien außer Renovierungen bisher keine realen Sanierungen erfolgt. Die Ertragslage habe sich dramatisch verschlechtert. Früher ist ein jährlicher Überschuss von 6 bis 7 Mio € erwirtschaftet worden. Jetzt lande man wohl bei 100- bis 150.000 €. Insider befürchten, Sana sauge das Haus leer, so die Linke.
Ähnliche schlechte Entwicklungen würden sich übrigens auch beim Sana-Engagement anderswo zeigen: Der Neubau in Düsseldorf laufe offenbar nicht gut, so die Linke.