Duisburg.

Die etablierten Ratsparteien können sich auf Konkurrenz einstellen. Erklärtes Ziel der neuen Wählerinitiative „Duisburgerschaft“ ist es, 2014 stadtweit zur Kommunalwahl anzutreten und in den Rat einzuziehen.

Dazu will die Wählergruppe um den ehemaligen OB-Kandidaten Michael Rubinstein vor allem jene Wähler ansprechen, die mit der jetzigen Politik unzufrieden sind. Bestärkt sieht sich die Initiative in dem Wahlergebnis Rubinsteins bei der OB-Wahl 2012, bei der er fast 12 % der Stimmen erhalten hatte.

Für Rubinstein ist das „Ausdruck des Wunsches nach einer Alternative abseits der etablierten Parteien“, sagte er am Dienstag beim ersten öffentlich Auftritt der „Duisburgerschaft“. Zur Wahl 2014 soll eine „schlagkräftige Mannschaft“ antreten. „Wir stellen eine große Unzufriedenheit in der Stadt fest und erkennen keinen neuen Politikstil“, so der 1. Vorsitzende.

"Starkes Mandat" angestrebt

Mitstreiter ist Holger Knörr, der mit einer Facebook-Gruppe aktiv ist. Kurz- und mittelfristig will die Initiative bürgerschaftliches Engagement vernetzen und dadurch stärken. Langfristig sei es eben das Ziel, mit einem „starken Mandat“ im Rat, Politik in und für Duisburg zu gestalten. „Kommunalpolitik ist nicht nur dröger Stoff, sondern kann spannend sein. Wir wollen mehr Transparenz, die Bürger wollen mitgenommen werden“, fordert Knörr.

Enttäuscht von der Stadt, Politik und Oberbürgermeister ist Hans-Jürgen Lehmann. Er fühlt sich mit seinem Bürgerbegehren gegen den Grundstücksverkauf am Wambachsee unter fadenscheinigen Gründen abserviert. Mit der „Duisburgerschaft“ soll Politik wieder bürgernäher werden und Entscheidungen nicht nur in Fraktionszimmern fallen.

Rubinstein versteht die Initiative aber nicht als Gruppe der „Entrechteten oder Enttäuschten, sondern wir glauben an die Stärken der Stadt“. Auch für große Problembereiche wie die Armutszuwanderung, die Stadtfinanzen und den lokalen Arbeitsmarkt will die „Duisburgerschaft“ Lösungen und Ideen anbieten.