Duisburg.

124 – das ist für die Realschule Fahrn eine magische Zahl: Denn so viele Anmeldungen hatte die erst vor 15 Jahren gegründete Realschule noch nie. Und 124 Schüler demonstrierten gemeinsam mit ihren Lehrern am Donnerstag mit einem „Flash-Mob“ vor dem Duisburger Rathaus für den Erhalt ihrer Schule.

Hintergrund war die Sitzung des Schulausschusses, auf dessen Tagesordnung der Sachstandsbericht zur Einführung der Sekundarschule in Duisburg stand. Die Realschule Fahrn ist als Standort für diese Schulform im Gespräch. Zur Zeit geplant für das Schuljahr 2015/16. Und das möchten die Eltern, Lehrer und Schüler am liebsten verhindern: Fahrn soll Realschulstandort bleiben. Lehrer Helmut Feldhaus: „Wir sind nicht gegen die neue Schulform, sondern dagegen, dass eine gut funktionierende Realschule aufgegeben werden soll.“

Sitzung hätte fast nicht stattfinden

Beinahe hätten die Demonstranten zunächst einmal dafür gesorgt, dass die Sitzung gar nicht stattfinden konnte: Der Sitzungssaal platzte aus allen Nähten und Vorsitzender Jürgen Edel (SPD) befürchtete, dass man aus Brandschutzgründen gar nicht tagen dürfe. Tat der Ausschuss mit fast halbstündiger Verspätung dann aber doch. Man zog den Tagesordnungspunkt nach vorne, so dass die Demonstranten danach den Saal verlassen konnten.

Ob sie befriedigt nach Hause gingen ist fraglich: Denn sie erfuhren lediglich, dass man in den Bezirken Hamborn und Süd demnächst die Eltern der Grundschulen informieren werde. Dort ist die Einführung der Sekundarschule für 2014/15 geplant. Über die Frage der Einführung der Sekundarschule entscheiden dann die Eltern der Grundschüler zweimal: Ob die Planung weitergeht, noch in diesem Jahr. Ob die Sekundarschule dann realisiert wird, durch die Anmeldezahlen. Und hier schließt sich der Kreis zum Protest der Realschule Fahrn, die eigentlich nur dreizügig geplant war und nun voraussichtlich fünf Eingangsklassen bilden kann.

Die CDU scheiterte mit dem Antrag, das Schuljahr 2015/16 aus der Verwaltungsvorlage zu streichen, um die Eltern zu beruhigen. Das machte die rot-rot-grüne Mehrheit nicht mit, zumal es im Schulausschuss nur um die Vorberatung ging. Das letzte Wort hat wie immer der Rat.

Weniger Grundschulen

Über den Verwaltungsvorschlag zur Reduzierung der Zahl der Duisburger Grundschulen wurde noch nicht diskutiert: Die Schulpolitiker sehen hier noch weiteren Klärungsbedarf und behandelten ihn nur in erster Lesung. Zunächst soll auch das Votum der betroffenen Bezirksvertretungen abgewartet werden. Hintergrund sind die sinkenden Schülerzahlen. Insgesamt lagen die Anmeldezahlen an 13 Grundschulen in den Bezirken Walsum, Hamborn, Meiderich/Beeck, Mitte, Rheinhausen und Süd unter 30 Kindern. Die Verwaltung empfiehlt die Auflösung der Schulen Dittfeldstraße, Koopmannstraße, Katholische Grundschule Eschenstraße und der Schule an der Pestalozzistraße.