Duisburg-Fahrn. .
Die Verunsicherung der Eltern in Fahrn und Umgebung ist offenkundig groß: Beim Tag der offenen Tür in der Realschule an der Netzestraße ist Schulleiter Herbert Louis „mindestens zwanzig Mal“ gefragt worden, ob es überhaupt noch Sinn mache, sein Kind bei ihm anzumelden.
Die Verunsicherung sei Folge der Diskussion über die in Duisburg flächendeckend geplante Einrichtung der Sekundarschulen. Die sollen die Haupt- und Realschulen über kurz oder lang ablösen und ein Mittelstufenangebot neben den Gymnasien und Gesamtschulen machen. In Walsum protestieren Eltern der Realschüler, aber auch Lehrer seit Monaten gegen die Pläne. Sie wollen – wie mehrfach berichtet – nicht hinnehmen, dass ihre „gut funktionierende Schule“ für das neue Modell geopfert wird.
Das machten sie vergangene Woche auch noch einmal sehr deutlich, als sie in der Bezirksvertretung rund anderthalb Stunden lang mit den Politikern und Verwaltungsleuten das Thema diskutierten. Allerdings ohne Erfolg: Am Ende beschloss das Gremium doch, dass die Vorbereitungen für eine Sekundarschule beginnen sollen. Das letzte Wort hat allerdings der Rat der Stadt Duisburg, der im März kommenden Jahres entscheiden soll.
Schulleiter Herbert Louis, aber auch sein Lehrerkollege Helmut Feldhaus, ärgern sich sehr, dass allein die Diskussion um die neue Schule schon Angst bei Eltern jetziger Grundschüler auslöst, obwohl die Realschule Fahrn frühestens im Schuljahr 2014/2015 ausläuft und erst nach und nach Platz für die neue Schulform macht. Louis weist darauf hin, dass Ralf Hörsken (Chef der Bildungsholding) und sein Mitarbeiter Ralph Kalveram (Leiter des Referats Schulbetrieb) in der jüngsten Sitzung des Schulausschusses ausdrücklich erklärt hätten, dass alle Kinder, die jetzt angemeldet werden, an der Realschule auch noch ihren Abschluss machen könnten. Ähnliches bestätigte die Bildungsholding der Redaktion: Im Gebäude der Realschule würden gegebenenfalls übergangsweise beide Schulformen untergebracht. Die eine laufe aus, die andere werde aufgebaut.