Duisburg. .
Die Elterninitiative gegen die geplante Sekundarschule in Fahrn sowie Fahrns Realschulchef Herbert Louis samt Kollegium würden am liebsten vor Freude auf dem Tisch tanzen: Als am Mittwochabend die Anmeldefrist fürs kommende Schuljahr ablief, hatten Eltern 123 Kinder angemeldet.
Fazit der Eltern und der Schulleitung: „Deutlicher kann ein Votum für die Realschule nicht ausfallen!“ Der Sprecher der Bürger, Dirk Sprenzyna, stellte auf Anfrage unserer Redaktion am Donnerstag klar: „Der Elternwille muss jetzt wohl nicht mehr abgefragt werden!“ Alle Eltern, die ihre Kinder jetzt in Fahrn angemeldet haben, hätten sich eindeutig für die Realschule ausgesprochen und keine andere Schulform.
Wie mehrfach berichtet, plant die Stadt Duisburg aus der beliebten Realschule in naher Zukunft (frühestens allerdings zum Schuljahr 2014/2015) eine Sekundarschule zu machen. Dagegen wehren sich viele Eltern seit Monaten. Sie protestierten mehrfach, rückten den Politikern, die die städtischen Pläne absegnen müssen, auf die Pelle – und wundern sich, dass die „Ignoranz der Walsumer Bezirksvertretung“ so groß ist. Gemeint ist: Dass die Politiker nicht einsehen wollen, dass die Realschule erfolgreich sei und deshalb auf Dauer Bestand haben müsse.
Derzeit hat die Schule, die vor 15 Jahren gegründet wurde, 604 Schüler. 109 Jugendliche verlassen die Schule nach Absolvieren der Klasse 10 im kommenden Sommer. Fünfzügig könnte es dann mit der Klasse 5 weitergehen.
Zahlen und Fakten
Die Realschule Fahrn wurde vor 15 Jahren gegründet.
Sie startete mit 85 Schülern und fünf Lehrern.
Heute hat die Schule 604 Schüler und 35 Lehrkräfte.
Mit 123 Neuanmeldungen können fünf Eingangsklassen gebildet werden.
Da im Sommer 2013 vier Klassen nach dem zehnten Schuljahr entlassen werden, hat die Schule dann 22 Klassen.
Louis spricht von der „zweithöchsten Anmeldezahl“ seit Gründung der Schule, die er vom ersten Tag an leitet. Insgesamt hätte die Schule dann 22 Klassen, eine weniger als zu Höchstzeiten.
„Die Schule hat einen sehr guten Ruf“, sagt Louis selbstbewusst – und weiß die Eltern, Schüler und vor allem das 35köpfige Kollegium hinter sich. „An dieser Schule stimmt einfach alles“, sagt der 66-Jährige, der freiwillig länger im Amt geblieben ist, weil ihm die Arbeit in Fahrn solche Freude bereitet.
Die Kultur des Behaltens
Und die Schule bietet den Kindern die Möglichkeit, weiter zu kommen: „Mehr als 50 Prozent unserer Abgänger bekommen die Qualifikation ,geeignet für die Sekundarstufe zwei’“, ergänzt Louis. Versager gibt es praktisch nicht: „In den vergangenen sechs Jahren sind gerade mal sechs Schüler zur Hauptschule gewechselt und das überwiegend auf ausdrücklichen Wunsch der Eltern“, sagt der Schulleiter.
Das nennt man in Fahrn: „Die Kultur des Behaltens“. Behalten will man auch die Realschule.