Duisburg-Fahrn. . Eltern von Realschule Fahrn und Grundschule Breite Straße gründen Bürgerinitiative. Sie wollen die Sekundarschule in Fahrn verhindern

Der Kampf um den Erhalt von Realschule und Grundschule Breite Straße in Fahrn hat begonnen. Die Elternschaften beider Schulen haben sich zu einer Bürgerinitiative (BI) zusammengeschlossen. Ihr Name: „Sekundarschule Fahrn - nein Danke!“ Vor rund 70 Eltern wurde am Dienstag an der Grundschule um Unterstützung für den Kampf geworben.

Hintergrund sind Überlegungen der städtischen Bildungsholding, den nötigen Platz für die in Walsum vorgesehene neue Sekundarschule in den Räumen beider Schulen zu schaffen. Hauptstelle wäre der Standort der Realschule, die Netzestraße, Nebenstandort die Breite Straße. Die dortige Grundschule, so die Überlegung, soll mit der Sonnenblumenschule an der Dittfeldstraße fusionieren. Und das stößt auf Widerstand bei Grundschuleltern der Breite Straße.

„Die Pläne haben zwei Schönheitsfehler“, so Herbert Louis, Leiter der Realschule, un­ter dem Applaus der Eltern: „Die Breite Straße passt da gar nicht rein“, an der Dittfeldstraße. Zumindest das heutige Offene Ganztagsangebot, könnte dort nicht mehr so angeboten werden. „Und“, erklärte Louis weiter, „unsere Schule ist für mittlerweile 600 Schüler fast zu klein. Das ist der Elternwille.“ Aber genau damit, mit dem Elternwillen, werde jetzt das Ende seiner Schule begründet.

Parallelgesellschaft aufgebrochen

Dirk Sprenzyna, Schulpflegschaftsvorsitzender der Realschule und einer der Sprecher der BI, beklagte die fehlende Aufklärungsarbeit über die Sekundarschule. In seinen Augen handelt es sich um eine Gesamtschule zweiter Klasse, ohne Oberstufe. In Fahrn drohe sie gar zu wiederholen, was vor 14 Jahren zum Aus für die Hauptschule Netze­straße und zur Gründung der Realschule geführt habe: eine Schule fast nur mit Migranten zu werden und die dortige Parallelgesellschaft von Deutschen und Türken/Marokkanern zu zementieren. Genau das sei die Realschule nicht. Sie führe beide Kulturen zusammen. Dank ihres weiten Einzugsbereichs haben nur 30 Prozent ihrer Schüler Migrationshintergrund. Sprenzyna: „Wir wollen die Schulform Realschule erhalten.“

Waltraud Merten, Leiterin der Grundschule, betonte, es gehe nicht generell gegen die Sekundarschule. Es gehe darum, dass Fahrn der falsche Standort dafür sei.

Lilia Wykidanez vom Elternrat der Grundschule schwor die Eltern darauf ein, jetzt mit aller Macht dem Gerücht entgegenzutreten, die Schule Breite Straße laufe aus. Eltern sollten ihre Kinder dort unbedingt am 23./24. Oktober anmelden.