Duisburg. . Wegen Mängeln beim Brandschutz bleibt die Behinderten-Werkstatt der Caritas an der Hochstraße in Duisburg-Rheinhausen vorerst geschlossen. Vor allem bemängelt die Stadt unzureichende Fluchtwege. Die Sanierung wird voraussichtlich nicht vor dem Sommer beendet sein und rund 250.000 Euro kosten.
Die Stühle stehen auf den Tischen, sämtliche Räume der Caritas-Werkstatt an der Hochstraße in Rheinhausen sind verwaist. Die rund 400 Beschäftigten und 60 Mitarbeiter haben Schichtende. Und nehmen ihre Arbeit hier so schnell nicht mehr auf. Seit Mittwoch besteht für die Einrichtung ein sogenanntes Nutzungsverbot, die Bauaufsicht hat die Behinderten-Werkstatt bis auf Weiteres geschlossen, der Grund: Mängel beim Brandschutz.
„Die Feuerwehr hat bei ihrer turnusmäßigen Brandschau das Bauordnungsamt hinzugezogen. Dieses hat Mängel festgestellt und das Gebäude sofort geschlossen“, sagt Stadtsprecher Peter Hilbrands. Üblicherweise reiche für dieses Gebäude eine Schau durch die Feuerwehr, wohl auch als Reaktion auf den Brand in einer Behinderten-Werkstatt in Titisee-Neustadt im Dezember habe man diesmal das Bauordnungsamt hinzugezogen.
„Wir sind geschockt“
„Dass so gar kein Spielraum besteht und wir sofort schließen mussten, hat uns sehr geschockt“, sagt Anton Heemann, kaufmännischer Geschäftsführer der Caritas Wohn- und Werkstätten Niederrhein (CWWN). Man werde umgehend reagieren, um die Brandschutzmängel, die Stadt beanstandet unter anderem eine „unzureichende Fluchtwegesituation“, zu beseitigen. Das werde mehrere Wochen dauern. Bei der Caritas rechnet man nicht damit, die Einrichtung noch vor den Sommerferien wieder öffnen zu können. Nach vorläufigen Schätzungen kostet der Umbau der Werkstatt rund 250.000 Euro.
Die 400 Männer und Frauen, die an der Hochstraße unter anderem Rollos bearbeiten, waren bereits am Vorabend über die Schließung ihrer Werkstatt informiert worden. Allerdings hatte die Information offenbar nicht alle erreicht, 150 standen Mittwochmorgen vor der Tür. „Die Männer und Frauen wurden bis zum Feierabend in einer benachbarten Turnhalle betreut, danach nach Hause gefahren“, sagt Sprecherin Andrea Emde.
Bis zum Wochenende haben die Beschäftigten jetzt frei, ab Montag werden sie im „W8zig“ in Rheinhausen sowie in anderen Caritas-Einrichtungen in Moers und Rheinberg eingesetzt. Dort sollen sie ihre gewohnte Arbeit aufnehmen, Platz gebe es genug und auch die Maschinen würden an die jeweils andere Stätte gebracht. Die Beschäftigten werden eine Weile brauchen, sich einzugewöhnen, schließlich ändere sich die Umgebung, was gerade für behinderte Menschen nicht einfach sei. Geändert werden muss auch der Fahrplan der Busfahrer. Anton Heemann: „Das bekommen wir hin, wir sind Meister im Organisieren.“