Rheinhausen. . Das Bauordnungsamt Duisburg untersagte bei einer Begehung des Geländes In den Bänden die weitere Nutzung der bekannten Sioux-Montana-Ranch. Der Grund: leicht entflammbares Material. Betreiber Erich „Fuzzy“ Wiesner ist am Boden zerstört.
Ein halbes Jahr vor seinem 80. Geburtstag - und vor dem geplanten Abschied von seiner geliebten Sioux-Montana-Ranch - ist Rheinhausens Vorzeige-Cowboy Erich „Fuzzy“ Wiesner am Boden zerstört. Bei einer Begehung des Geländes In den Bänden verhängte das Duisburger Bauordnungsamt eine sofortige Nutzungsuntersagung.
Grund, wie die städtische Pressesprecherin Anja Huntgeburth gestern der Redaktion mitteilte, sei das leicht entflammbare Material der Hütten und Häuser. Es gebe auch keine akzeptable Feuerwehrzufahrt. Deshalb seien ab sofort Veranstaltungen aller Art auf der Ranch untersagt.
Aufgabe des Lebenstraums
Erich Wiesners Frau Irmi am Telefon: „Das nimmt meinen Mann alles sehr stark mit!“ Fuzzy, wie er von allen liebevoll genannt wurde, hat nicht nur einem Leben als Cowboy in Wildwest-Kulisse geträumt, sondern dafür auch hart gearbeitet und ist nun emotional aufgewühlt. Ursache dieser Krise dürfte die von der Familie selbst getroffene Entscheidung zur Aufgabe der Ranch sein.
Schon vor anderthalb Jahren hatte Erich Wiesner sich von Pferden und Ponys getrennt, fuhr nicht mehr mit der Kutsche für Kinder bei Straßen- und Stadtfesten durch die Stadtteile. Begründung war sein Alter. Mit der Farm und Western-Stadt, die Wiesners mit Freunden und Vereinsmitgliedern der Sioux Montana Ranch am Standort In den Bänden aufgebaut hat, gibt er einen Lebenstraum auf.
Als letzte Woche (wir berichteten) die Nachricht von der Aufgabe der Ranch bekannt wurde, äußerten sich viele Rheinhauser und auch fremde Besucher positiv zu einem Erhalt des Ensembles. Gestern gab es eine erste Begehung des Geländes. Ein Investor, der noch nicht genannt werden möchte, zeigte starkes Interesse. Allerdings, so heißt es, müssten noch Vorarbeiten geleistet werden. Bezirksamtsleiter Rainer Sanner: „Wir brauchen ein Nutzungskonzept des Interessenten. Dann können wir feststellen, was machbar ist.“
Umwandlung zu Erlebnispark
Es stelle sich die Frage, ob die Ranch in einen Erlebnispark verwandelt werden soll mit ständiger Frequenz der Öffentlichkeit, ob eine gewerbliche Gastronomie angemeldet wird. Dementsprechend würden Auflagen einzuhalten sein.
Im Saloon, als ein Beispiel, müsste ein zweiter Fluchtweg zur Verfügung stehen. Eine Öffnung des Geländes zum benachbarten städtischen Abenteuerspielplatz hin könnte als Rettungsweg eingeplant werden.