Tag der Offenen Tür an der Hochstraße. 400 Menschen mit Behinderung finden dort Beschäftigung,wenn sie nicht in den offenen Arbeitsmarkt eingegliedert werden können
Eine sinnvolle Beschäftigung und Tätigkeit für Menschen mit Behinderung, die auf dem offenen Arbeitsmarkt nicht vermittelbar sind, bieten die Caritas-Wohn- und Werkstätten Niederrhein (CWWN) an der Hochstraße in Rheinhausen. Einen Blick auf die vielseitigen Arbeitsfelder für die dort tätigen 400 Menschen mit geistiger, körperlicher oder auch psychischer Einschränkung konnten Besucher, Verwandte und Freunde am Tag der Offenen Tür werfen.
Seit 1988 wird der Standort Rheinhausen genutzt. „Angefangen hat der Betrieb 1968 in Rumeln in den ehemaligen Baracken des deutsch-britischen Eingliederungszentrums“, weiß der Diplom-Sozialarbeiter und Bereichsleiter Wolfram Teschner. Die Caritas-Einrichtung bietet neben dem Standort Rheinhausen, wo auf rund 2500 Quadratmetern Fläche aus einer großen Halle zwei miteinander verbundene riesige Komplexe mit Lichthöfen entstanden sind, auch noch in Moers und Rheinberg Arbeitsplätze für Behinderte: „Unser Spektrum fächert sich auf in die Bereiche Schreinerei, Textil, Metall und Malerarbeiten. Auch in Montage, Verpackung und Papierverarbeitung gibt es bei uns Tätigkeiten.“
Unterschiedliche Arbeitszeit
In jedem Bereich werden die Mitarbeiter von insgesamt 70 geschulten angestellten Mitarbeitern betreut und auch immer wieder weiter gebildet. „Die Arbeitszeit unserer behinderten Mitarbeiter richtet sich nach dem Grad ihrer Einschränkung. Es gibt auch Leute, die in Vollzeit arbeiten.“
Aufträge für die Werkstätten werden in den entsprechenden Branchen durch zielgerichtete Akquise eingeholt, das heißt neun Mitarbeiter sprechen mit Firmen und vermitteln die Arbeiten. Das können auch große Projekte sein wie Verpackungsaufträge von Discountern. Derartige mittel- und langfristige Geschäftsverbindungen erfordern sogar erweiterte Lagerkapazitäten. Teschner: „Derzeit befindet sich eine neue große Lagerhalle an der Hochstraße in Bau, die im Herbst eingeweiht wird.“ Dort entstehen 350 Palettenstellplätze. Langjährige Stammkunden der Caritas-Werkstätten in Rheinhausen sind Firmen wie Teba (Lichtschutzzubehör) aus Homberg oder auch Müller Kerzen, Brendow (Kalender Papierverarbeitung) und Havi Logistics. Die Vielfalt der Arbeiten reicht von Textilzuschnitt aus großen Stoffballen aus Baumwolle bis zu Schraubenablagen im Metallbereich.
Einige Mitarbeiter der Caritas-Werkstätten arbeiten bei Unternehmen in der Region, wo sie die entsprechenden Aufträge ausführen. Teschner: „70 unserer Mitarbeiter sind auf diesen betriebsintegrierten Arbeitsplätzen tätig.“ Entsprechend der Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit erhalten beschäftigte Mitarbeiter der Caritas zwischen 75 und 511 Euro Entlohnung pro Monat für ihre Tätigkeit.
Übrigens: Auch die verschiedenen Jahreszeiten wirken sich auf den Arbeitsalltag an der Hochstraße aus. Derzeit werden für einen Großauftrag Schneeschaufeln zusammengesetzt und verpackt. Der Winter lässt grüßen...