Duisburg. .
Ganz am Ende seiner Einführung in das Werk Otto Muellers überbrachte Dr. Hans-Dieter Mück, Kurator der Ausstellung „Einfach. Eigen. Einzig“, ein Angebot, das man eigentlich nicht ablehnen kann: Ein Privatsammler aus der Schweiz biete an, dem Lehmbruck-Museum 41 Werke von Otto Mueller zu schenken – wenn es denn ein Werk kaufe.
Damit würde das Duisburger Museum über 58 Werke des bedeutenden deutschen Expressionisten und damit über die weltweit größte Otto-Mueller-Sammlung verfügen, so Mück. Zum Kauf bietet der Sammler ein von zwei Seiten bemaltes Bild an, das auf der einen Seite seine erste Frau Maschka Meyerhofer zeigt, auf der anderen seine dritte Frau Elfriede Timm.
Hoffen auf einen Spender
Da der 1874 in Schlesien geborene Maler nach seinem Umzug nach Berlin 1908 Freund von Wilhelm Lehmbruck wurde, dessen Plastiken er sich sogar zum Vorbild nahm, wären die Mueller-Werke natürlich im Lehmbruck-Museum wunderbar platziert.
An einen Ankauf aus eigenen Mitteln ist aber nicht zu denken. Hat doch die von Museumschef Raimund Stecker im Kuratorium vorgetragene Idee, das „Bein“ von Giacometti aus der Kernsammlung zu verkaufen, schlagartig deutlich gemacht, wie es um die Finanzen des Museums bestellt ist.
Und angesichts des baulichen Zustands des Gebäudes mit einem Sanierungsbedarf von acht Millionen Euro, die die Stadt aufbringen müsste, ist aus dem Duisburger Etat keine Unterstützung zu erwarten. Bleibt also nur, auf einen großzügigen Spender zu hoffen.
Großer Andrang zur Eröffnung
Der Andrang zur Eröffnung der Otto-Mueller-Ausstellung am Donnerstag Abend war groß. Mehr als 250 Besucher saßen in der großen Glashalle – immer noch mit Blick auf die Deckenkonstruktion, nachdem die Platten nicht mehr sicher auflagen und abgenommen werden mussten.
Das dürfte auch NRW-Kulturstaatssekretär Bernd Neuendorf nicht entgangen sein, der erst vor gut einer Woche beim Festakt zum 100-Jährigen des Theaters in Duisburg war und aus seinen Besuchen geschlossen hat, dass es in Duisburg ein hoch interessiertes Kulturpublikum gibt. Neuendorf sprach von der „bislang vielleicht wichtigsten Otto-Mueller-Ausstellung in Deutschland“.
Neuverortung Otto Muellers in NRW
Die Ausstellung könne auch als Neuverortung Otto Muellers in Nordrhein-Westfalen und insbesondere in Duisburg gesehen werden, so der Staatssekretär. Bei neueren Forschungen seien Parallelen in Leben und Werk von Otto Mueller und Wilhelm Lehmbruck offenkundig geworden.