Duisburg. Der SPD Bundesvorsitzende Sigmar Gabriel ist Gastredner auf dem SPD-Paretitag am kommenden Dienstag. Er redet, bevor die Partei ihre Bundestagskandidaten nominiert. Im Stadtnorden wollen sechs Kandidaten Nachfolger von Johannes Pflug werden.

Es wird nicht so eine Marathon-Wahlnacht wie bei der US-Präsidentenwahl, aber Duisburgs SPD muss sich am kommenden Dienstag auf einen langen Abend einstellen: Auf dem Nominierungs-Parteitag für die Bundestagswahl treten für den Wahlkreis 116 im Duisburger Norden gleich sechs Kandidaten gegeneinander an, die den Bundestagsabgeordneten Johannes Pflug beerben wollen.

Den Wahlausgang wird der Bundesvorsitzende Sigmar Gabriel nicht mehr miterleben. Der SPD-Chef hat sich als prominenter Gast angesagt und wird den Parteitag in der Rheinhausenhalle mit einer Rede um 18 Uhr eröffnen und die Genossen auf die Bundestagswahl mit dem SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück einstimmen. Zu der Rede sind auch Gäste herzlich willkommen.

Duisburg, die sichere Bank

Unter sich, unter den stimmberechtigten Delegierten, bleibt die SPD danach: Sie nominiert die Kandidaten für die beiden Duisburger Wahlbezirke. Wer die Hürde in der Partei nimmt, sitzt fast automatisch später im Bundestag: Die Duisburger Wahlkreise gelten als sichere Bank für die SPD-Direktkandidaten.

Im Wahlkreis 115 für die Duisburger Südhälfte scheint es einfach: Einzige Kandidatin ist die stellvertretende Duisburger Parteivorsitzende und aktuelle Bundestagsabgeordnete Bärbel Bas. Dafür gibt es für den nördlichen Wahlbezirk gleich sechs Bewerber, die die Nachfolge von Hans Pflug antreten wollen, der nach 18 Jahren im Landtag und dann 15 Jahren im Bundestag nicht erneut kandidieren wird. Heiko Blumenthal, Ibrahim Dastan, Stefan Dellwo von Cassenberg, Florian Dohmen, Norbert Fabian, Mahmut Özdemir und Kevin Pascal Schrätz stellen sich der Wahl. Sie hatten sich in den vergangenen Wochen auf drei Regionalkonferenzen der Basis vorgestellt.

In der SPD gilt als wahrscheinlich, dass keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit im 1. Wahlgang bekommt und es eine Stichwahl geben wird. Als Favorit gilt der 35-jährige Ratsherr Heiko Blumenthal aus Neumühl, den auch Pflug empfohlen hatte. Mit Unterstützung aus dem Stadtwesten kann der Homberg Jurist Mahmut Özdemir (25) rechnen. (dapd)