Duisburg. Zu seinem sechsten Antrittsbesuch wird Joachim Gauck am 26. November nach Duisburg kommen. Mehr als eine Bestätigung dieses Termins wurde von bisher offizieller Seite jedoch nicht gegeben. Der Programmablauf gilt als geheime Kommandosache - aus Gründen der Sicherheit.

Duisburg ist nach Informationen der WAZ Mediengruppe eine der Stationen beim offiziellen Antrittsbesuch von Bundespräsident Joachim Gauck in Nordrhein-Westfalen. Das Staatsoberhaupt soll in Begleitung von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Kabinettsmitgliedern der Landesregierung am Montag, 26. November, in die Stadt kommen.

Mehr als die Bestätigung des hochkarätigen Termins ist derzeit von keiner Stelle zu bekommen. So ein Präsidenten-Visite ist eine hochsensible und stets fein ziselierte Angelegenheit, bei der alle Beteiligten abwarten, bis aus dem Berliner Schloss Bellevue das letzte Okay zu den Einzelheiten gekommen ist. Aus dem Bundespräsidialamt ist nur zu erfahren, dass es ein eintägiger Besuch in NRW wird und beim Programm -Ablauf „noch viel in Bewegung ist“.

Sechster Antrittsbesuch

Gaucks NRW-Stippvisite ist sein sechster Antrittsbesuch in einem Bundesland nach seiner Wahl und wird mit allen protokollarischen Ehren vollzogen; das heißt der rote Teppich wird ausgerollt und eine Polizei-Eskorte mit Ehrenkrädern wird Gauck auf seiner Tour durch NRW begleiten. Üblich ist auch, dass sich das gesamte Landeskabinett dem Staatsoberhaupt vorstellt. „An dem Tag kann sich auch das Land mit seiner Visitenkarte vorstellen“, heißt es aus dem Bundespräsidialamt.

Eine der Visitenkarten des Landes soll eben offenbar Duisburg sein. In den Rathaus-Amtsstuben hat es schon die ersten Vorbereitungstreffen gegeben. Auch Begehungen vor Ort wurden schon erledigt. Nicht nur wegen der strengsten Sicherheitsauflagen gilt der Programmablauf noch als geheime Kommandosache. Nach WAZ-Informationen soll eine Station des Bundespräsidenten aber Hochfeld sein, wo er sich auch über die sozialen Migrations-Brennpunkte informieren wird. Schon wieder überholt ist dagegen die Nachricht, dass Gauck die Nacht im Duisburger Hof verbringen würde.

Eintrag in das Goldene Buch ist sicher

Sicher ist aber, dass sich der Bundespräsident ins Goldene Buch der Stadt einträgt und auch von Oberbürgermeister Sören Link empfangen wird. „Wir sind im engen Kontakt mit der Staatskanzlei und der Landesregierung“, so Stadtsprecherin Susanne Stölting. Als guter Gastgeber will Duisburg alle Wünsche des hohen Gastes erfüllen.

Zugleich ist klar: An so einem Tag herrscht Ausnahmezustand. Straßen werden gesperrt, Bereiche abgeriegelt. Das Sagen haben die präsidialen Sicherheitskräfte und die Düsseldorfer Polizei. Aber auch Duisburger Kräfte und die Einsatzhundertschaft stehen parat. Deren oberster Dienstherr ist schließlich besonders gefordert: Innenminister Ralf Jäger. Und der ist bekanntlich Duisburger.

Bundespräsidenten in Duisburg - Vor allem Horst Köhler war häufiger hier 

Besonders häufig als Bundespräsident zu Gast war Horst Köhler. So besuchte er 2006 in der MSV-Arena das Eröffnungsspiel der Fußball-Weltmeisterschaft der Behinderten, bei der Gastgeber Deutschland gegen Japan mit 3:0 gewann. Ebenfalls in 2006 gratulierte das Staatsoberhaupt dem Abtei-Gymnasium zum 100. Geburtstag. Im gleichen Jahr war er auch beim Fastenbrechen in der DITIB-Gemeinde in Wanheimerort. Während einer Rundreise durch das Ruhrgebiet 2009 war Köhler unter anderem zu Gast bei Thyssen-Krupp Steel.

Bundespräsident Horst Köhler besuchte die türkisch-islamische Gemeinde Wanheimerort. Gemeindemitglied Ahmet Ünalan (re.) begrüßte sie.
Bundespräsident Horst Köhler besuchte die türkisch-islamische Gemeinde Wanheimerort. Gemeindemitglied Ahmet Ünalan (re.) begrüßte sie. © WAZ

Bundespräsident Christian Wulff besuchte mit seiner Gattin im Rahmen der Ruhr2010 die Aufführung von Mahlers Sinfonie Nr. 8 - !Sing Sinfonie der Tausend in der Kraftzentrale im Landschaftspark kurz nach der Loveparade-Katastrophe.

Kurz nach dem Ausscheiden aus dem Amt des Bundespräsidenten besuchte Johannes Rau Duisburg. Er gratuliert den Lions vom 50. Geburtstag und lässt es sich nicht nehmen, anschließend noch gemeinsam mit Josef Krings zum Wahlkampfstand der SPD zu gehen. Es ging um die Bundestagswahl und Schröder als Kanzler.