Hochfeld. . Der Stadtwerketurm in Hochfeld wurde 1966 errichtet. Ende 2012 wird er stillgelegt. Nächstes Jahr soll er abgerissen werden. Jetzt wird darüber diskutiert, ob er als Wahrzeichen erhalten bleiben soll. Mit dabei das WAZ-Lesercafe.
Am Stadtwerketurm scheiden sich die Geister. Ende 2012 wird der rund 200 Meter messende „lange Lulatsch“ still gelegt und verliert seine Funktion. Acht Millionen Euro würde es kosten, den Turm zu erhalten. Zu viel, befanden die Stadtwerke und wollen ihn in den nächsten Jahren abreißen lassen. Andere wollen ihn als Wahrzeichen erhalten. Auch im WAZ-Lesercafé, das nun in Hochfeld im Bio-Laden „Pro Vita“ stattfand, gab’s eine rege Diskussion über die Zukunft des Turms.
Geld lieber sparen
Die Geschwister Rita und Manfred Ihlo sind am Fuße des Schornsteins, in direkter Nachbarschaft zu den Stadtwerken an der Bungertstraße aufgewachsen. 1966 errichteten die Stadtwerke den Turm, drei Rohre lassen das Rauchgas des Heizkraftwerks entweichen, durch das vierte Rohr führt ein Aufzug, der Besucher auf eine Aussichtsplattform befördert. In Erinnerung schwelgen sie dennoch nicht, wenn sie an den grünen Riesen denken. „Die Stadt hat genug Baustellen, für das sie Geld benötigt. Das Ding sollte man abreißen“, befindet Manfred Ihlo. Auch Rita Ihlo stimmt zu: „Das Geld könnte man lieber sparen.“
Diskussion kritisch
Tamara Kulak arbeitet bei den Stadtwerken und sieht die Diskussion ebenfalls kritisch: „Momentan reden wir gerade über ein großes Finanzloch bei den Stadtwerken und dass vielleicht Leute entlassen werden müssen. Da passt so ein Turm nicht mehr in die Zeit.“ Alt-Oberbürgermeister Josef Krings, der den Einkauf nutzte, um mit seiner Frau ins Lesercafé reinzuschauen, widerspricht den Kritikern: „Die Stadtwerke sparen sich aufwändige Werbung und der Turm ist jeden Tag im Fernsehen zu sehen und jeder weiß, dass es Duisburg ist.“
Sicher ist, dass der Turm noch bis 2014 leuchtet. Kulak schlägt vor, dass die Mitarbeiter oder die Bürger sich Gedanken machen sollen, wie man ein ähnliches Markenzeichen schaffen kann.
Eine Hundewiese für den Rheinpark
„Hochfeld hat sich in den vergangenen Jahren sehr verändert“, sagt Rita Ihlo. Ihre Nachbarn kommen neuerdings aus Bulgarien. „Eigentlich ist es nur eine Familie, die sich nicht benimmt“, sagt sie. Aber wenn das so weiter geht, überlegt sie, Hochfeld den Rücken zu kehren. Immerhin, den Rheinpark findet sie ganz schön, auch wenn er ein bisschen kahl ist. „Immerhin sieht man ein paar Drachen.“ Regelmäßig dreht sie mit ihrem Hund ihre Runden. „Aber warum hat man nicht auch an die Hundebesitzer gedacht und eine Wiese eingerichtet, auf der die Hunde mal frei laufen dürfen?“ Überall müssten die Vierbeiner an die Leine.