Duisburg.
„Wir haben keine Stahlkrise, wir haben keine Überkapazitäten“, sagte Günter Back, Betriebsratsvorsitzender bei Thyssen-Krupp Steel, am Donnerstag am Rande einer Betriebsversammlung. Seine Sorge: Der verschuldete Konzern könne Kapazitäten abbauen, die beim Anziehen der Konjunktur wieder gebraucht würden.
Der Konzernbetriebsratschef Willi Segerath ergänzte: „Wir müssen darauf achten, dass wir dann wieder am Start sind und den Löffel hinhalten.“
„Wir sind die einzigen in Europa, die mit Stahl Geld verdienen“, verwies Back auf 184 Millionen Euro Ertrag, den die Stahlsparte in den vergangenen neun Monaten zum Konzerngewinn beigetragen habe – etwa die Hälfte. Kurzarbeit gebe es in einigen Bereichen, die Zahl der Betroffenen in Duisburg gab Back mit 300 an. „Der Stahl ist nicht das Problem bei Thyssen-Krupp“, so der Betriebsratschef. Die Schieflage des Konzerns sei vielmehr entstanden durch mangelnde Kontrollen des Managements beim milliardenteuren Engagement in Brasilien und in den USA: „Wir hier lassen uns keine Krise andichten.“
Daher verlange man von Arbeitnehmerseite auch „vollen Einblick“ in die Tätigkeitsfelder und Kosten von derzeit im Unternehmen tätigen Beratungsfirmen – übrigens der selben, die auch die Entscheidung für die beiden Übersee-Werke begleitet haben.