Essen. . Nach den Vorstandschefs von Siemens und Krupp, Peter Löscher und Heinrich Hiesinger, hat nun auch Gerhard Cromme als Aufsichtsratsvorsitzender beider Konzerne Spekulationen über eine Fusion der Unternehmen eine Absage erteilt.

Die Gerüchte um Deutschlands mächtigsten Konzernaufseher Gerhard Cromme überschlagen sich. Eines räumte er jetzt in einem Interview selbst ab: Eine Fusion von Siemens und Thyssen-Krupp, über die spekuliert wird, werde es unter seine Ägide nicht geben.

Cromme steht sowohl Siemens als auch Thyssen-Krupp als Aufsichtsratsvorsitzender vor. Der 69-Jährige mit seinem gewaltigen Netzwerk hält die Fäden beider Konzerne in der Hand. Doch im Gespräch mit der „Süddeutschen Zeitung“ beendete Cromme die Debatte: „Solange ich Aufsichtsratsvorsitzender von beiden oder einem der beiden Unternehmen bin, wird es einen Zusammenschluss von Thyssen-Krupp und Siemens nicht geben.“

Zuvor wurden Fusionspläne dementiert

Man werde die Probleme „aus eigener Kraft“ lösen. Auf Seiten Thyssen-Krupps sind das vor allem die mächtigen Schulden von 6,4 Milliarden Euro, die dem Konzern die Hände binden. Zuvor schon hatten Siemens-Boss Peter Löscher („Spekulationen, die keinerlei geschäftliche Grundlagen haben“) und Thyssen-Krupp-Chef Heinrich Hiesinger („Einen Zusammenschluss wird es nicht geben“) die Fusionspläne dementiert.

Zur Gerüchteküche gehört aber auch, dass sich Cromme im nächsten Jahr bei Siemens nicht zur Wiederwahl stellen könnte, um sich ganz auf Thyssen-Krupp zu konzentrieren. Er ist Stellvertreter und Kronprinz des 98-jährigen Berthold Beitz als Chef der einflussreichen Krupp-Stiftung, die 25 Prozent an Thyssen-Krupp hält.