Gewiss, wer Stahl kocht, der muss die üblichen Tiefs und Hochs in dem schwankungsanfälligen Geschäft aushalten. Damit können die Essener traditionell umgehen. Konjunktureinbruch und Kurzarbeit kommen jetzt allerdings zur Unzeit.
Die Lage beim Thyssen-Krupp-Konzern ist mit ungemütlich nur unzulänglich beschrieben. Wenn nun, und dafür gibt es deutliche Anzeichen, die Stahlkonjunktur in die Knie geht, trifft das den Konzern hart. Gewiss, wer Stahl kocht, der muss die üblichen Tiefs und Hochs in dem schwankungsanfälligen Geschäft aushalten. Damit können die Essener traditionell umgehen. Darum steht der Konzern auf mehreren Beinen und kann sich auf die Technologiesparte stützen.
Konzern hat nicht mehr viel zuzusetzen
Jetzt aber, nachdem in Brasilien eine Milliarde nach der anderen durch den Hochofen gejagt wurde, kommen Konjunktureinbruch und Kurzarbeit zu Unzeit. Der Konzern hat nicht mehr viel zuzusetzen. Es ist, als ob man einem Marathon-Läufer nach Kilometer 30 Hürden auf den Rest der Strecke hinstellt – sollte das Stahlgeschäft in die roten Zahlen rutschen. Thyssen-Krupp-Chef Hiesinger hat so ziemlich alles getan, um den Konzern neu aufzustellen.
Das Verkaufsprogramm ist ein Kraftakt, nicht minder der mentale und organisatorische Umbau. Für Herbst wird der Abschluss des Verkaufs der Edelstahlsparte Inoxum erwartet. Die Erlöse sollen Spielräume verschaffen, Luft, die Thyssen-Krupp dringender braucht denn je. 2012 ist ein entscheidendes Jahr für den Essener Konzern.