Duisburg. Bis Ende 2014 streicht Karstadt rund 2000 Stellen. Über die genauen Pläne für die einzelnen Filialen des Warenhauskonzerns wurde bislang nichts bekannt. Für die Mitarbeiter in den Häusern ist es aber seitdem ein Thema. Auch in Duisburg bangen die Beschäftigten erneut um ihren Arbeitsplatz.

Still ruht der See seit vor gut drei Wochen die alarmierende Nachricht die Runde machte: Karstadt streicht bis Ende 2014 rund 2000 Stellen. Über die genauen Pläne für die einzelnen Filialen des Warenhauskonzerns wurde bislang nichts bekannt. Für die Mitarbeiter in den Häusern ist es aber seitdem ein Thema. Auch in Duisburg geht nun erneut die Angst um, den Arbeitsplatz zu verlieren. Zumal intern eine Liste die Runde machen soll, auf der 15 Filialen stehen, die einen überdurchschnittlichen Umsatzrückgang verzeichnen. Neben Düsseldorf und Dortmund soll dort auch Duisburg genannt sein.

„Was soll ich ihnen darauf sagen, wir wissen auch nichts“, empörte sich unlängst eine Karstadt-Mitarbeiterin gegenüber einer Kundin, die sich mitfühlend nach der Situation im Duisburger Haus erkundigt hatte. „Uns sagt man ja wieder nichts.“ Das soll sich in dieser Woche ändern. Wie Britta Munkler, Gewerkschaftssekretärin im Fachbereich Handel des Verdi-Bezirks Duisburg-Niederrhein, gegenüber der NRZ erklärte, soll die Belegschaft ab heute Näheres erfahren, auch über die Zahlen, die ihre Filiale in Duisburg betrifft.

Verzicht auf Teile des Gehalts

Was haben sie gekämpft, die etwa 120 Mitarbeiter der hiesigen Karstadt-Filiale, damals im Juni 2009, als der Essener Warenhauskonzern in die Insolvenz ging. Sie veranstalteten Mahnwachen vor dem Forum, sammelten Unterschriften und warben mit plakativen Parolen wie „Ohne Karstadt stirbt die Innenstadt“ um die Solidarität der Bevölkerung, die diese ihnen auch nicht verweigerte. Zuletzt verzichteten sie wie alle anderen Mitarbeiter der Karstadt-Häuser auch bis zum 31. August 2012 auf ihr Urlaubsgeld, einen Teil des Weihnachtsgeldes und auf tarifliche Vorsorgeleistungen. Sie wussten, dass dieses Eingeständnis keine Garantie war, dass damit ihr Arbeitsplatz erhalten bleibt. Damals ging es darum, durch diesen Verzicht, die Karstadt-Häuser für einen Investor interessant zu machen.

Was ja auch bekanntermaßen gelungen ist. Der deutsch-amerikanische Investor Nicolas Berggruen übernahm vor gut zwei Jahren das Traditionsunternehmen aus der Insolvenz heraus für einen symbolischen Euro. Auch in Duisburg herrschte damals Aufbruchstimmung. Hatte doch Nicolas Berggruen vollmundig verkündet, es würden keine Häuser geschlossen, keine Leute entlassen. Er wolle an den Mieten sparen, nicht am Personal.

Doch die Hoffnung auf eine Zukunft bei nun bald wieder ordentlicher tarifvertragsgemäßer Bezahlung ist, wie allerorten im Karstadt-Land, spätestens seit der Ankündigung des Stellenabbaus durch Karstadt-Vorstandschef Andrew Jennings der Ernüchterung gewichen. Und wieder bangen die Karstadt-Beschäftigten um ihren Arbeitsplatz.

Demo gegen Ratsbeschluss

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