Duisburg. .

„Eine Woche irre Angebote: 30 %, 50 %, 70%“ - diese Werbung prangt auf den Schaufenstern der Karstadt-Filiale im Forum. Ob der Insolvenzplan auch so irre ist, dem die Gläubiger gestern zustimmten, wird sich zeigen.

Eine euphorische Aufbruchstimmung war unter den Mitarbeitern des Hauses gestern jedenfalls nicht auszumachen. Korrekt wurde die MSV-Grillschürze abkassiert, der Tennisschläger bespannt und die Hosengröße debattiert.

Viele Mitarbeiter hatten von den aktuellen Nachrichten noch gar nichts gehört, eine interne Kommunikation hatte offenbar nicht stattgefunden. Ein Mitarbeiter erklärte, er schöpfe wieder Hoffnung. Wer der heilsbringende Investor sein könnte, wisse er aber auch nicht. Eine Kollegin meinte, es sei im letzten halben Jahr so oft auf und ab gegangen, dass sie erst wieder etwas wissen wolle, wenn es Schwarz auf Weiß stehe. Auch an den Kassen herrschte eher Unsicherheit denn Freude. Hier arbeiten zwar Franchise-Firmen, aber auch sie hängen letztlich am Karstadt-Tropf: „Das muss jetzt klappen“, schickt eine Mitarbeiterin ein Stoßgebet zum Himmel.

Zu der Erwartung von Karstadt, dass alle Städte dem Unternehmen die Gewerbesteuern erlassen sollen, war von Oberbürgermeister Adolf Sauerland mit Berufung auf das Steuergeheimnis kein Kommentar zu bekommen