Frankfurt. Der Karstadt-Eigentümer Nicolas Berggruen will nun auch die 134 Kaufhof-Filialen kaufen. Das erfuhr DerWesten aus gut informierten Kreisen. Berggruen konkurriert mit dem griechischen George Economou, der laut „Handelsblatt“ 2,4 Milliarden Euro für die Metro-Tochter bietet.

Karstadt-Eigentümer Nicolas Berggruen will auch die Warenhauskette Kaufhof übernehmen. Wie die Zeitungen der Essener WAZ-Gruppe berichten, liegt das Angebot beim Kaufhof-Eigentümer Metro auf dem Tisch. Berggruen wolle das Geschäftsmodell Warenhaus auf Dauer in Deutschland etablieren. Dies gehe am besten, wenn sich Kaufhof und Karstadt in einer Hand befinden, hieß es in den Kreisen. Am heutigen Mittwoch tagt der Aufsichtsrat des Düsseldorfer Metro-Konzerns. Berggruen erhoffe sich, in einem nächsten Schritt Einblick in die Bücher von Kaufhof nehmen zu können.

Angebot auch von griechischem Milliardär

Auch der griechische Milliardär und Reeder George Economou will einem Zeitungsbericht zufolge Metro die Warenhauskette Kaufhof abkaufen. Die 134 Warenhäuser könnten in wenigen Wochen an die Wiener Immobilienfirma Signa weitergereicht werden, hinter der sich als Investor Economou verberge, berichtete das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Kreise der Bieter und Verkäufer.

Um in die Kaufhof-Bücher blicken zu dürfen, sollen die Interessenten als Mindestgebot eine Kaufsumme von 2,4 Milliarden Euro genannt haben. Metro-Chef Eckhard Cordes wolle auf der Aufsichtsratssitzung am Mittwoch über den Stand des Verkaufsprozesses berichten. Metro und die Economous Reederei DryShips lehnten eine Stellungnahme ab.

2,4 Milliarden Euro geboten

Signa pflegt der Zeitung zufolge bereits enge Verbindungen zu dem Kaufhof-Wettbewerber Karstadt und besitzt in Deutschland Immobilien im Wert von einer Milliarde Euro. Economou bemühe sich seit drei Jahren, das krisenanfällige Geschäft mit der Seefracht durch branchenfremde Beteiligungen abzustützen.

Der scheidende Metro-Chef Cordes suchte bislang vergeblich nach einem Käufer für den Kaufhof. Der Konzern will sich von der profitablen Tochter trennen. Auch die Veräußerungspläne die SB-Warenhauskette Real sind ins Stocken geraten. Zwei Gründe, warum es monatelang eine Debatte darüber gab, ob Cordes’ Vertrag an der Metro-Spitze verlängert werden soll. Der Vorstandschef selbst bereitete den Spekulationen ein Ende und erklärte seinen Verzicht. (mit rtr)