Ikea in Duisburg-Hamborn verkauft wöchentlich 2000 Kilo „Kötbullar“
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Duisburg. 20 Leser streifen durch das schwedische Möbelhaus in Duisburg-Hamborn und lernen: Neben „Billy“ gehen auch jeden Tag 2000 Hot-Dogs über die Ladentheke.
Sogar die Räume haben bei Ikea Namen. In diesem Fall treffen sich die Teilnehmer der Aktion „WAZ öffnet Pforten“ im Besprechungszimmer „Petersson“, hören sich an, welche Philosophie hinter dem schwedischen Möbelkonzern steckt und dürfen auch dort einen Blick auf Billy & Co. werfen, wo sonst so leicht kein Kunde hinkommt, frei nach dem Motto „Entdecke die Möglichkeiten“.
Zum Beispiel in die Restaurant-Küche. Denn hier im Duisburger Norden werden nicht nur palettenweise Schränke, Sofas oder Teelichter namens „Glimma“ verkauft, sondern pro Woche auch mindestens 2000 Kilo schwedischer Hackbällchen, besser bekannt als „Kötbullar“. Pro Tag werden schätzungsweise 2000 Hot-Dogs verputzt. Drei Mal in der Woche gibt’s neue Ware. Die Kartons stapeln sich in riesigen Kühlschränken. Hunderte Essen gehen hier jeden Tag über den Tisch, für Kunden und Mitarbeiter. Zudem wird von hier aus die Snackbox im Eingangsbereich und ein neues Café im Glasanbau versorgt. Auf 22.400 Quadratmeter summiert sich die Verkaufsfläche mittlerweile. 224 Frauen und 105 Männer arbeiten vor und hinter den Kulissen. Dabei beginnt die Arbeit für sie nicht erst, wenn das Möbelhaus öffnet. Bereits ab 5 Uhr morgens rollen die ersten Lkw an, liefern Nachschub.
Spezielle Mülltrennung
Duzen ist Teil der Firmenkultur
Der Name Ikea geht auf den Gründer Ingvard Kamprad zurück. Er ist auf dem Hof „Elmtaryd“ aufgewachsenen, in der Nähe des Dorfes Agunnaryd. So ergibt sich die Buchstabenkombination Ikea.
Dass sich bei Ikea vom Wagenschieber bis zum Chef alle duzen, geht auf die schwedischen Unternehmenskultur zurück. Nur beim Kontakt mit Kunden werde inzwischen darauf geachtet, dass nicht alle geduzt werden. „Dafür sind wir auch zu sehr in der deutschen Kultur verhaftet“, erklärt Maike Brauer lächelnd.
Neben der Selbstbedienungshalle, in der sich die Kunden ihre Waren zusammenstellen, gibt es noch ein weiteres Lager, in dem schwere Artikel auf die Ausgabe warten. Es ist viel kleiner als das öffentliche. „Das ist hier nach einem chaotischen System sortiert. Sobald ein Artikel in der Kasse registriert ist, bekommt die Warenausgabe eine Nachricht und ein Mitarbeiter sucht etwa das Sofa heraus“, erklärt Maike Brauer von Ikea Duisburg. Verkaufsstärkste Tage sind übrigens der Freitag und der Samstag. „Und alle Regentage.“ Sie lobt die WAZ-Leser, die trotz des Sommerwetters alle aufmerksam durch die Filiale liefen und Fragen stellen.
„Ich kann mich noch an meinen ersten Tisch erinnern, den ich damals bei Ikea gekauft hab’“, erinnert sich Astrid Bauerfeind-Herda. 30 Jahre sei der inzwischen und habe schon ein paar Macken. „Jede Kerbe erzählt eine Geschichte“, sagt sie lächelnd. Hergeben würde sie den Tisch nicht mehr so schnell. Gemeinsam mit den anderen staunt sie über die Dimensionen, etwa auch darüber, wie viel Müll pro Woche in dem Möbelhaus anfällt. In speziellen Boxen werden das Papier, die Folien, das Holz, aber auch die Speisereste aus dem Restaurant getrennt und sortiert. Einrichtungshausleiter Jörg Schardt betont, dass in seinem Unternehmen hohe Umweltstandards eingehalten werden. Bevor die Produkte ins Geschäft kommen, werden sie zudem in einem schwedischen Labor ausgiebig getestet.
„Sonst bin ich immer mit meinen Kindern bei Ikea. beim nächsten Mal kann ich ihnen ein bisschen erzählen, wie es hinter den Kulissen aussieht“, erzählt Bärbel Tüllmann.
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