Duisburg. . Das Projekt “Duisburger Freiheit“ wurde in der Ratssitzung noch einmal auf die Probe gestellt. Grüne und CDU wollten die Randsortimente weiter beschränken - was Investor Krieger ablehnt. Am Ende fand sich jedoch ein Kompromiss. Auch in Sachen Loveparade-Gedenkstätte gibt es gute Nachrichten.
Die Realisierung der „Duisburger Freiheit“ stand am Mittwoch einige Stunden auf der Kippe. Die Grünen hatten im Rat beantragt, den Anteil der Randsortimente für das Möbelzentrum von 20 auf zehn Prozent zu beschränken. Das wollte auch die CDU. In diesem Moment wackelte die Mehrheit im Rat für die „Duisburger Freiheit“, nur noch SPD und Linke schienen dafür zu sein.
Es knirschte im Gebälk der rot-rot-grünen Ratsmehrheit. Doch dann stellte sich die FDP auf die Seite der Befürworter und die Grünen zogen später ihren Antrag zurück: Dezernent Carsten Tum hatte unterstrichen, dass mit einem solchen Beschluss das gesamte Verfahren noch einmal überarbeitet werden müsste.
Gegenüber der WAZ hatte Investor Kurt Krieger vor der Ratsentscheidung deutlich gemacht, dass er das Projekt in dem Moment beenden würde, wenn der Anteil des Randsortiments per Ratsbeschluss auf 10 Prozent der Verkaufsfläche beschränkt würde.
Was passiert mit den Geschäften in der Innenstadt?
In der Ratsdebatte setzte sich die CDU-Fraktion vehement für die Reduzierung des Anteils ein, weil sie um die Geschäfte in der Innenstadt fürchtet. Josef Wörmann: „Ich verstehe vor allem nicht, dass man nun 20 Prozent festschreibt, obwohl in der Anfangsphase der Planungen gesetzlich zehn Prozent galten.“ Das Problem: Zur Zeit ist diese landesgesetzliche Regelung außer Kraft.
Der neue Oberbürgermeister Sören Link (SPD) hat scheinbar in den Tagen vor der Sitzung sein erstes Meisterstück abgelegt: Nach eigenen Worten konnte er in Gesprächen mit Hinterbliebenen und Vertretern der Selbsthilfe-Organisation sowie Verwaltung und Investor erreichen, dass für die Gedenkstätte nun eine Fläche von insgesamt 660 Quadratmetern zur Verfügung stehen wird. Zuletzt war nur eine Fläche von 100 Quadratmetern vorgesehen. Dass nun ein würdevoller Ort für die Gedenkstätte entstehen kann, sorgte allgemein für große Erleichterung, die auch Link deutlich anzusehen war.
Ein weiteres Möbelhaus soll in Meiderich entstehen. Die Firma Ostermann will auf dem ehemaligen Zeus-Gelände an der A 59 bauen. Zwar fasste der Rat noch keinen Satzungsbeschluss wie für die Duisburger Freiheit, befasste sich jedoch bereits mit den „Anregungen und Bedenken“. Die Entscheidung fiel einstimmig für das Projekt. Bis zu einem endgültigen Beschluss muss der Gebietsentwicklungsplan noch geändert werden, was wohl erst im Herbst der Fall sein wird.
Das will Ostermann bauen:
Verkaufsflächen: Möbelhaus 25.000 - 32.500 Quadratmeter, davon 10 % Randsortimente, Küchenfachmarkt 3000 bis 5000 qm, Möbelmitnahmemarkt 7500 bis 12.500 qm, Gartenfachmarkt 5000 bis 10.000 qm. Im Bebauungsplan enthalten: Gewerbegebiet.
Das will Krieger bauen:
Verkaufsflächen: Möbelhaus 30.000 bis 43.800 qm, 6 % Randsortimente bezogen auf die Gesamtverkaufsfläche, maximal acht Monate im Jahr zusätzliche Verkaufsfläche 1000 qm, Möbelmitnahmemarkt 5000 bis 8000 qm, Randsortimente 20 %. Ein Büro- und Dienstleistungszentrum ist ebenfalls Bestandteil des Bebauungsplans.