Duisburg. . Nicht nur auf den Straßen, selbst beim Public-Viewing im Zelt mit 400 Fans werkeln Chaoten mit den gefährlichen „Bengalos“ herum. So geschehen am Mittwoch auf dem Gelände der Wasserski-Anlage am Toeppersee. Auch in der Köln-Arena gab es Ärger wegen Bengalo-Zündelei beim Public-Viewing.

Nicht nur auf den Straßen, selbst beim Public-Viewing im Zelt mit 400 Fans werkeln Chaoten mit den gefährlichen „Bengalos“ herum. So geschehen am Mittwoch auf dem Gelände der Wasserski-Anlage am Toeppersee. „Ich habe mich richtig erschreckt als ich das gesehen habe“, sagt Betreiber Michael König. „Ein Mitarbeiter ist sofort hingerannt und hat das Ding aus dem Zelt gebracht“.

König hat sofort reagiert. Schließlich gibt es das beliebte Public-Viewing in Rumeln seit 12 Jahren, hier kommen ganze Familien zum Rudelgucken.

Beim Spiel am Sonntag sind alle Leute am Eingang durchsucht worden, es gab Durchsagen, zum Anstoß sind die Mitarbeiter noch einmal durch die Tischreihen gegangen. Drei Leute sind weggelaufen, einer hatte Knaller im Socken. „Bei zweien haben wir für die Dauer des Spiels vorsorglich den Ausweis behalten, einer musste gehen“, sagt König, der in seinem Zelt jetzt null Toleranz walten lässt. „Wenn ich auch nur einen mit einem Bengalo erwische, fliegen alle Leute an dem Tisch raus und es gibt mindestens zwei Jahre Hausverbot“.

Im Spiel am Sonntag sei aber durch die Maßnahmen alles friedlich geblieben. König: „Es war eine super Stimmung. So wie es sein soll“.

Köln-Arena schränkt Public Viewing wegen Bengalos ein

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Feuerwerkskörper, Brandfackeln und mehrere mutmaßliche Neonazis haben dazu geführt, dass es im Innenraum der Köln-Arena kein Public Viewing mehr geben wird. Spiele der Finalrunde werden bis zum Ende der Fußball-EM nur noch im Außenbereich der Halle gezeigt, teilte Arena-Geschäftsführer Stefan Löcher mit. "Natürlich tut es uns leid, wenn 99 Prozent der Besucher, für die das Vergnügen am Fußball im Vordergrund steht, durch einige wenige Verrückte leiden müssen. Aber nur so können wir die Sicherheit der Zuschauer gewährleisten", sagte Löcher gegenüber dem Kölner Stadtanzeiger am Dienstag.

Bei der Begegnung zwischen Deutschland und Dänemark sorgten am Sonntagabend einzelne Chaoten für Aufregung. Wiederholt zündeten sie Knallkörper und Pyrotechnik. Die Regie unterbrach die Übertragung mehrfach. Ein Tatverdächtiger wurde identifiziert und von der Polizei abgeführt.

Für Empörung unter den Zuschauern sorgte auch eine Gruppe von vier Männern und zwei Frauen. Sie hissten die schwarz-rote Flagge der kaiserlichen Kriegsmarine. Beim Abspielen der Nationalhymne soll mindestens einer den Hitlergruß gezeigt haben. Besucher beschwerten sich beim Sicherheitsdienst. "Wir und auch die Polizei hatten die ganze Zeit ein Auge auf diese Gruppe. Aber die Fahne ist nicht verboten, und den Hitlergruß kann von uns niemand bestätigen", sagte Löcher. Der Staatsschutz werte nun Videoaufnahmen aus, um zu prüfen, ob der verbotene Hitlergruß gezeigt wurde. Die Personalien der Verdächtigen seien aufgenommen worden.

Das Viertelfinalspiel der deutschen Elf gegen Griechenland wird am Freitag nur auf dem Außengelände gezeigt. Dort ist Platz für etwa 15.000 Besucher. Der Innenraum der Halle mit 18.000 Plätzen bleibt geschlossen. (mit dapd)

Public-Viewing von Rhein bis Sieg