Mülheim. . Und plötzlich standen die Polizisten zwischen den Fronten einer drohenden Massenschlägerei: Hundeführer und Beamte der Polizeihundertschaft halfen ihren Mülheimer Kollegen nach dem EM-Spiel am Mittwochabend, 40 randalierende Fußballfans zu trennen.
Als die Polizisten in der Nacht auf Donnerstag das Haus an der Oberhausener Straße 179 in Styrum erreichten, standen sie dort überraschend 40 offenbar gewaltbereiten Fußballfans gegenüber. Anrufer hatten der Leitstelle lediglich eine Prügelei gemeldet. Die Polizisten vor Ort mussten Verstärkung herbeirufen, um eine Massenschlägerei zu verhindern. Aber auch die Beamten der Essener Einsatzhundertschaft konnten nicht verhindern, dass ein Randalierer Polizisten verletzte.
40 Krawallmacher dreier Gruppen standen sich gegenüber
Die 40 Krawallmacher hatten sich zuvor das EM-Spiel der deutschen Nationalmannschaft angeschaut. Mehrere der Männer waren betrunken. Nach den Beobachtungen der Polizisten gehörten die Krawallmacher drei unterschiedlichen Gruppen an. Um eine Eskalation zu verhindern, stellten sich die Streifenwagenbesatzungen zunächst zwischen die Kontrahenten. Die Ordnungshüter sprachen außerdem Platzverweise aus. Allerdings folgte nur ein Teil der Fußballfans den Anweisungen, weshalb die Polizisten Unterstützung anforderten.
Kurz darauf trafen Hundeführer und Beamte der Polizeihundertschaft aus Essen ein. Die Mülheimer Beamten hatten zwar zwischenzeitlich eine der drei Gruppen in eine Straßenbahn Richtung Stadtmitte schicken können, die Problemfans waren jedoch an der nächsten Haltestelle wieder ausgestiegen und hatten sich erneut ihren Gegnern genähert.
Mülheimer ging mit Krücken auf Polizisten los
Die Männer der Hundertschaft konnten umgehend die Rädelsführer in Gewahrsam nehmen, als erstes einen 27-jährigen Mülheimer. Dessen 23-jähriger Bruder versuchte trotz einer Fußverletzung und an Gehhilfen, seinen Bruder zu befreien: Mit seinen Krücken ging er plötzlich auf die Polizisten los und verletzte diese leicht.
Die Polizisten nahmen letztlich die beiden Brüder und drei weitere Mülheimer (23, 19 und 18 Jahre alt) zur Durchsetzung der Platzverweise und zur Ausnüchterung fest und brachten sie ins Polizeigewahrsam nach Essen. Drei der Festgenommenen sind bei der Polizei als Gewalttäter bei Fußballspielen bekannt. Drei Männern wurden Blutproben entnommen. Sie erwartet nun ein Strafverfahren.
Was der Auslöser der Auseinandersetzung war, konnte die Polizei Essen/Mülheim am Donnerstag noch nicht beantworten. Bislang wurden die Beteiligten noch nicht vernommen.