Duisburg. . Die spontanen Fan-Partys nach dem Sieg der Nationalmannschaft gegen Dänemark wurden von Randale überschattet: Die Polizei stellte zwei Unruhestifter beim Public Viewing in Obermeiderich und nahm drei Männer fest, die bengalische Feuer gezündet hatten.

Auch der Sieg der deutschen Nationalmannschaft gegen Dänemarkt lockte erneut mehrere hundert Fans auf die Duisburger Straßen. Am Sonntagabend aber musste die Polizei häufiger eingreifen als am Mittwoch nach dem Sieg gegen die Niederlande: Beim Public Viewing der evangelischen Kirche in Obermeiderich randalierten 15 Besucher, in der Innenstadt und in Hamborn wurden Feiernde festgenommen, die bengalische Feuer gezündet hatten. Sogar ein Sprengstoffexperte des Landeskriminalamtes war im Duisburger Norden im Einsatz.

Dort, am Rathaus, hatten Polizisten einen selbst gebastelten Brandsatz entdeckt, ein „pulverartiges Gemisch“, berichtet Polizeisprecherin Daniela Krasch. Wie der alarmierte LKA-Beamte Experte später feststellte, handelte es sich aber um „nicht brennbares Material“. Ungeklärt ist, wer das Selbstlaborat am Bezirksamt platziert hatte.

Auf Polizisten gespuckt

Beim Public Viewing auf der Wiese an der Emilstraße konnte die Polizisten zumindest zwei Unruhestifter festnehmen: Nach den ersten Erkenntnissen der Polizei hatten 15 Personen während der Veranstaltung der Evangelischen Kirchengemeinde Obermeiderich randaliert. Sie blockierten die Straße und den Weg der Straßenbahn. Polizisten erteilten Platzverweise und nahmen zwei aggressive Störenfriede fest. Der 24-Jährige und der 36-Jährige blieben die Nacht über in Polizeigewahrsam. Sie hatten sich gegen ihre Festnahme gewehrt und die Beamten bespuckt. Gegen sie wurden Strafverfahren wegen Widerstandes gegen Vollstreckunsgbeamte eingeleitet.

Festnahmen meldet sie auch aus Hamborn: Dort, am inoffiziellen Fantreff an und auf der Duisburger Straße (L 1) in Höhe des Amtsgerichtes, kamen etwa 300 Fans zusammen. Die Polizei sperrte die Straße zwischen Kamp- und Schillerstraße etwa zwei Stunden lang für einen Autokorso mit etwa 170 Fahrzeugen, um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten. Von den Männern, die dort bengalische Fackeln ansteckten, erwischten die Beamten drei. Den Tatverdächtigen wird nun ein Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz vorgeworfen.

In der Duisburger Innenstadt hat sich die Kreuzung am Kaufhof, Friedrich-Wilhelm-Straße/Düsseldorfer Straße, nach Länderspielen als „Fanmeile“ etabliert: Dort zählten die Ordnungshüter etwa 500 Feiernde und einen Autokorso mit 150 Wagen. Auch für diese Blechkolonne sperrte die Polizei die Straße. Auch am Kaufhof wurde ein Mann (41) festgenommen, weil er seine Freude ausdrückte, indem er ein bengalisches Feuer anzündete. (pw)

Wie gefährlich Pyrotechnik ist

Hier zeigt ein Polizist, was passiert, wenn ein Feuerwerkskörper in einer Hosentasche explodiert.
Hier zeigt ein Polizist, was passiert, wenn ein Feuerwerkskörper in einer Hosentasche explodiert. © Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Mit einer Schweinepfote führte die Polizei vor, welchen Schaden Böller anrichten, wenn sie in der Hand detonieren.
Mit einer Schweinepfote führte die Polizei vor, welchen Schaden Böller anrichten, wenn sie in der Hand detonieren. © Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Und so leicht können Feuerwerkskörper Kleidung entzünden.
Und so leicht können Feuerwerkskörper Kleidung entzünden. © Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Und so leicht können Feuerwerkskörper Kleidung entzünden.
Und so leicht können Feuerwerkskörper Kleidung entzünden. © Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Und so leicht können Feuerwerkskörper Kleidung entzünden.
Und so leicht können Feuerwerkskörper Kleidung entzünden. © Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Experten von Polizei und Bundespolizei führten mehrere Fackeln und illegale Böller vor.
Experten von Polizei und Bundespolizei führten mehrere Fackeln und illegale Böller vor. © Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
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