Duisburg. . Seit Jahren ist der Freitag vor Ostern der Feiertag aller Männer, die auf getunte Autos stehen. Der sogenannte „Car-Freitag“ ist aber auch ein Großkampftag für die Duisburger Polizei und das Ordnungsamt. Insbesondere an der alten B8 in Hamborn, wo sich die Szene an den Wochenenden trifft, wird es Geschwindigkeitskontrollen geben.
„Car-Freitag“: Das klingt in der Tuner-Szene wie ein Donnerhall. Seit Jahren ist der Freitag vor Ostern, den Christen den Karfreitag nennen, der Feiertag aller Männer, die auf dicke Reifen, tiefer gelegte Karosserien und Spielereien an ihren Autos stehen. Der sogenannte „Car-Freitag“ am 6. April ist aber auch ein Großkampftag für die Duisburger Polizei und das Ordnungsamt.
Ihr Einsatzort wird auch in diesem Jahr wieder der Parkplatz von Kaufland an der alten B 8 sein. Hier treffen sich Tuner mit ihren aufgemotzten Autos aus dem ganzen Ruhrgebiet und dem Niederrhein. Hier bewundern sie die hergerichteten Karren, hier stellen sie ihre wahr gewordenen Autoträume dem breiten Publikum vor. Aber hier fahren sie auch Autorennen, rasen im halsbrecherischem Tempo, jagen die Motordrehzahlen lautstark in die Höhe. Es ist ein Katz- und Mausspiel zwischen Tunern und Polizei, das in jedem Jahr am „Car-Freitag“ seinen Höhepunkt findet.
Bereits am letzten Wochenende hatten sich etwa 40 „szenetypische Wagen“ auf dem Kauflandparkplatz eingefunden. Die Polizei kontrollierte, kassierte zehn Mal Verwarngeld und sprach 30 Platzverweise aus, um die Raser zu zerstreuen, ihnen den Spaß zu verderben.
18 Meter lange Bremsspuren
Für zwei junge Männer endete der Spaß leicht verletzt, als sie am Freitagabend gegen 21 Uhr mit ihren Autos zusammenstießen. Zwar sagten Zeugen, die nach Auskunft der Polizei ebenfalls sehr „szenetypisch“ aussahen, aus, dass das auffahrende Auto nur um die 15 Kilometer in der Stunde gefahren sei. Doch die 18 Meter lange Bremsspur, die die Beamten nachmaßen, spricht eine andere Sprache.
Raser- und Tuning-Treff Duisburg
Wie ernst es der Polizei ist, diesen Rasertreffpunkt, an dem sich zu Hochzeiten mehr als 100 getunte Autos aufhielten, möglichst unattraktiv zu machen, belegt auch die Tatsache, dass die Bekämpfung der Raserszene zum Behördenprojekt gemacht wurde und deshalb mehr Personal zur Verfügung steht.
Polizei kontrolliert vor allem im Bereich um "Kaufland"
Deshalb wird am „Car-Freitag“ aufgerüstet. Die Polizei und die Stadt werden rund um Kaufland an der Duisburger Straße Geschwindigkeitskontrollen durchführen. Auch die Nebenstraßen wollen die Beamten im Blick behalten. Die Stadt wird „Spontan-Baustellen“ errichten. Dort wird nicht gebaut, aber die Absperrungen wirken als Hindernisse für Raser, die gerne auf der zweispurigen Straßen zwischen den Kreuzungen Stechen fahren.
Und auch Kaufland selbst engagiert sich im Kampf gegen den beliebten Rasertreffpunkt, will einen Sicherheitsdienst für den Parkplatz anheuern. „Wir wollen die Raser da nicht haben“, so Polizeisprecher Stefan Hausch: „Unsere Botschaft ist: Hier ist es für Raser nicht attraktiv und teuer kann es auch werden.“