Duisburg. . Kurt Krieger – der Geschäftsmann, der auf dem Loveparade-Gelände ein XXL-Möbelhaus bauen will, hat die Verhandlungen über die Gestaltung der Gedenkstätte am Ort der Katastrophe für beendet erklärt. Das berichten die Hinterbliebenen der Opfer. Wie es jetzt weitergeht.

Die Verhandlungen zwischen den Hinterbliebenen der Loveparade-Toten und Möbel-Investor Kurt Krieger über die Gestaltung der Gedenkstätter am Ort der Katastrophe sind wieder in einer Sackgasse.

Nach Angaben des Vereins Loveparade-Selbsthilfe, in dem sich Hinterbliebene und Verletzte der Loveparade-Katastrophe vom 24. Juli 2010 zusammengeschlossen haben, wurde man vom jüngsten Vorschlag von Kurt Krieger zur Gedenkstätten-Gestaltung überrascht: Trotz anderer Zusagen über einen zunächst scheinbar gefundenen Kompromiss, mit dem beide Seiten einverstanden waren, wurde das dann vorgestellte Modell der Gedenkstätte wieder nach älteren Vorstellungen Kriegers gestaltet. Krieger habe danach die Verhandlungen für beendet erklärt, schildert der Verein.

Loveparade-Selbsthilfe bittet neuen Dezernenten um Gleichbehandlung

Blick von oben in das Modell der Gedenkstätte, wie sie Kurt Krieger gerne hätte.
Blick von oben in das Modell der Gedenkstätte, wie sie Kurt Krieger gerne hätte.

In einem Schreiben an den neuen Stadtentwicklungsdezernenten Carsten Tum und die Ratsfraktionen bitten die Betroffenen der Loveparade-Katastrophe nun „unserem Anliegen gleichen Raum wie den Interessen des Investors einzuräumen“. Im Klartext: Per Beschluss die Fläche für die Gedenkstätte so zu vergrößern, dass sie ausreichend Platz bietet und nicht „eingepfercht“ zwischen hohen Mauern liegt. „Nach diesem Modell wird die Gedenkstätte zwischen Radweg und Straße in einem Loch versinken“, kritisiert Lothar Evers die Planung.

Der im Winter scheinbar gefundene Kompromiss sei für die Hinterbliebenen schon schmerzlich gewesen. Dass Kurt Krieger trotz anderer Ankündigung in den Gesprächen wieder einen Schritt zurück gegangen sei, ist dem Verein unerklärlich. Evers: „Man will wohl nicht wirklich eine neue Planung. Jetzt kommt es auf die Stadt an.“

Sie könnte dafür sorgen, dass die Rampe im Ansatz erhalten bleibt und sich das Gelände 10 bis 15 Meter weit nach oben erstreckt „ohne dass kommerzielle Fläche verloren geht“. Den Vertretern der Hinterbliebenen und Verletzten sei es unverständlich, dass der eigentlich gefundene Kompromiss wieder „kassiert wurde“.

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