Duisburg. . Die Frage nach der Gestaltung der Loveparade-Gedenkstätte bewegt Angehörige, Opfer und Gelände-Inhaber Kurt Krieger gleichermaßen. Eine Annäherung der Vorstellungen scheint schwierig: Nach Vorwürfen von “erpresserischen Vorschlägen“ will Krieger am nächsten Treffen nicht teilnehmen.

Es ist wohl eine der schwierigsten Annäherungen unterschiedlicher Vorstellungen: Die Frage, wie die Gedenkstätte für die Loveparade-Opfer einmal aussehen soll, bewegt die Angehörigen der Toten, die Verletzten und Traumatisierten und natürlich Investor Kurt Krieger.

Nach dem letzten Treffen mit den Angehörigen vor einigen Wochen erklärte Kurt Krieger in einem nun in die Medien gelangtem Schreiben an die Notfallseelsorge der Ev. Kirche, die die Angehörigen-Treffen organisiert, dass er am nächsten Treffen nicht teilnehmen werde. Für ihn sei das letzte Treffen eine Enttäuschung gewesen, weil plötzlich völlig neue Vorschläge zur Debatte gestanden hätten. Zudem hätten ihn die Vorwürfe irritiert, seine Vorschläge seien erpresserisch, was Krieger bestreitet.

Keine einheitliche Meinung unter den Hinterbliebenen

Kriegers Vorschlag für die Gedenkstätte sieht vor, dass der Raum (ca. 70 bis 80 Quadratmeter) in Gänze nach oben offen ist. Der Eingangsbereich am Tunnel soll gegenüber älteren Ideen verbreitert werden. Ein Tor verschließt den Zugang von der Karl-Lehr-Straße aus. Statt dessen könnte der Zugang über eine zusätzliche Treppe vom Gelände aus erfolgen. Die Wand mit der Treppe, unter der die Massenpanik ausbrach, bliebe erhalten, die Rasenfläche würde mit den Originalpflastersteinen der Rampe nachgearbeitet. Bänke würden installiert und ein zehn bis zwölf Meter hoher Lebensbaum gepflanzt werden.

Unter den Hinterbliebenen scheint es noch keine einheitliche Meinung zur Gestaltung der Gedenkstätte zu geben, jedoch möchte man mehr als Kurt Krieger vorschlägt. In einem offenen Brief schreiben Christiane Krause, Nadia Zanacchi und Stefanie Mogendorf : „Wir erleben Herrn Krieger als einen Menschen, der im Gegensatz zu Repräsentanten der Stadtverwaltung Duisburg sich über die Bedeutung dieses historischen Ortes und die Notwendigkeit seiner Erhaltung sehr bewusst ist.“

Weiter heißt es: „Wir sind uns auch sicher, dass seine Vorstellungen von einer Gedenkstätte und unsere, die noch lange nicht deckungsgleich sind, sich in einem gemeinsamen Plan vereinen lassen werden, mit dem wir alle zufrieden sein werden.“ Der Brief endet mit einem Dank an Kurt Krieger für dessen Engagement.