Duisburg. . Ein Rettungseinsatz des Hubschraubers Christoph 9 hat am Freitagmittag für einen Zwischenfall an der Duisburger Bahnhofsplatte gesorgt. Während oder unmittelbar nach der Landung war ein langes Stück des Bauzauns umgestürzt, drei Passanten wurden dabei verletzt.
War es eine Windböe oder doch der Luftsog des Rettungshubschraubers? Diese Frage und damit die genaue Ursache des kleinen Zwischenfalls an der Duisburger Bahnhofsplatte wird wahrscheinlich nie richtig geklärt werden. Fakt ist aber, dass drei Passanten durch den umstürzenden Bauzaun an der Mercatorstraße verletzt und im Krankenhaus behandelt werden mussten.
Gegen 13.30 Uhr landete der an der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik (BGU) stationierte Christoph 9 am Freitag auf dem noch immer unbebauten Deckel der Autobahn 59, um bei einem internistischen Notfall Hilfe zu leisten. Schon kurz nach der Landung, nach vielleicht ein oder zwei Minuten Wartezeit, hob der fliegende Notarzt in Richtung Mercatorkreisel wieder ab (mehr Bilder vom Zwischenstopp auf Twitter.com/DerWestenDu).
Vorfall dem Luftfahrtbundesamt gemeldet
Vermutlich, so schildert es die Polizei in ihrem Pressebericht, kippte durch diese Luftverwirbelung der Bauzaun, der den Deckel des Mercatortunnels umgibt, auf etwa 60 Metern Länge um und stürzte auf den Gehweg. Zwei Männer und eine Frau, die von dem Metallzaun getroffen wurden, gingen daraufhin zur Bundespolizei, deren Beamte die Leichtverletzten zunächst versorgten und einen Rettungswagen riefen.
Den Vorfall meldete die Duisburger Polizei auch dem Luftfahrtbundesamt. Nachdem Streifenpolizisten den Zaun wieder aufgerichtet hatten, sperrten Mitarbeiter des Ordnungsamtes den Gehweg an der Stelle erst einmal provisorisch mit Flatterband ab.
Stadt will Zaun nun weiter sichern
Von dem Vorfall hat die Besatzung des Hubschraubers selbst aber nichts mitbekommen, „sonst hätte sie selbstverständlich sofort selbst Hilfe geleistet“, erklärt Feuerwehr-Sprecher Bernd Wolf, der im Nachhinein mit dem auf dem Hubschrauber diensthabenden Rettungsassistenten gesprochen hat. „Wenn ein Zaun auf 60 Metern Länge umstürzt, hätte die Mannschaft dies mitbekommen“, so Wolf weiter. Und es war auch nicht das erste Mal, dass Christoph 9 auf der Platte gelandet war. Bei den übrigen Einsätzen hatte es solche Vorfälle nicht gegeben. „Der Pilot überfliegt zunächst die Stelle, an der er landen möchte und setzt erst dann zur Landung an“, erklärt der Feuerwehr-Sprecher das Procedere bei Hubschrauber-Einsätzen.
Umgestürzt waren Teile des Metallzaunes um die Bahnhofsplatte aber auch ohne Hubschrauber-Einsatz im Vorfeld schon einmal. Denn auf der langen Freifläche vor dem Duisburger Hauptbahnhof ist es häufig sehr windig. Noch am Freitagnachmittag soll die städtische Servicegesellschaft Octeo im Auftrag der Wirtschaftsbetriebe den Bauzaun entsprechend sichern, so WBDU-Sprecherin Silke Kersken. Denn rein rechtlich ist die Stadt für das Gelände und auch dessen Sicherung verantwortlich.