Duisburg. Die Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes lässt weiter auf sich warten - dabei hätte die Stadt schon längst starten können. Seit Monaten müssen die Duisburger so an einer hoch prominenten Stelle ihrer Innenstadt graue Tristesse und Stillstand ertragen.

Schwere Geburt „Bahnhofsplatte“: Eigentlich ist dieses Projekt räumlich leicht überschaubar, und auch die Projektkosten von drei Millionen Euro sind es ebenfalls.

Und doch müssen sich die Duisburger bereits seit Monaten in großer Geduld üben und an einer hoch prominenten Stelle ihrer Innenstadt graue Tristesse und Stillstand ertragen.

Dabei wäre dies gar nicht nötig. Denn seit Mai dieses Jahres liegt der zuständigen städtischen Gesellschaft die Zustimmung der Kommunalaufsicht zu „einem vorläufigen Maßnahmenbeginn am Bahnhofsvorplatz“ vor. Will heißen: Die Stadt hätte längst die Bauarbeiten ausschreiben lassen können, obwohl ihr dazu die Förderzusage vom Land noch fehlt. Und: Damit die Stadt mit diesem mehrfach angekündigten Vorzeigeprojekt am zentralsten Ort ihrer Innenstadt trotz leeren Geldbeutels nun endlich vorankommt, haben Sponsoren der städtischen Innenstadt-Entwicklungsgesellschaft (IDE) 65.000 Euro überwiesen. Damit ist sie in die Lage versetzt, sich von den Banken die notwendigen Projekt-Millionen zu leihen, die sie in zwei Jahren vom Land als Fördermittel ausbezahlt bekommt.

Politisch an die Leine gelegt

Und doch ist bis zum heutigen Tag das Projekt „Gestaltung der Bahnhofsplatte“ noch immer nicht gestartet. Warum nicht, das hatte auch am Freitag Ralf Oehmke, Geschäftsführer der IDE bei seinem Vortrag vor den Mitgliedern des Ratsausschusses für Wirtschaft und Stadtentwicklung nicht weiter erklärt. Die Lokalpolitiker hatten aber auch versäumt, danach zu fragen. Und so erfuhren sie vom IDE-Geschäftsführer nur, dass „die Briefmarke auf dem Brief für die notwendige Ausschreibung“ bereits klebe und dass er jetzt ganz schnell abgeschickt werde - wenn, ja wenn das letzte „okay“ dafür vorliege.

Nach dem letzten Stand der städtischen Planung sollen die Arbeiten für „die Platte“ nunmehr in vier Wochen ausgeschrieben und dann Februar/März begonnen werden. Bevor dies geschieht muss der Rat aber am 12. Dezember verbindlich das so genannte „Integrierte Handlungskonzept“ der Stadt verabschieden (die NRZ berichtete). Gestern hat der Planungsausschuss dafür grünes Licht gegeben.

Allerdings haben gestern die Politiker den Innenstadtplaner politisch an die Leine gelegt: Er muss sich jedes Jahr aufs Neue von der Politik einen Beschluss für die Fortschreibung der Innenstadtplanung abholen.