Duisburg.
Noch steht er, wird nachts vom Aschenputtel zur beleuchteten Schönheit: der Stadtwerketurm.
Orientierungspunkt und Wahrzeichen zugleich. Mit einer bemerkenswerten Mischung aus emotionaler Nähe und Gelassenheit trägt offenbar die Mehrheit der Duisburger, dass seine Zeit vorbei ist. Den Turm für Millionen Euro einfach so ohne technischen Nutzen strahlen zu lassen, nein, das ist vielen zu viel des Guten. So einfach, so unaufgeregt kann’s sein.
Aufregen kann man sich dagegen, dass die Bahnhofsplatte weiter graue Betonplatte bleibt – mitten in der City. Man kann’s drehen und kann’s wenden: Da wurde schlicht Mist gebaut. Die SPD hätte am liebsten zum Anlass der Vertragsverlängerung den Chef der verantwortlichen Innenstadt-Entwicklungsgesellschaft IDE in die (Beton-)Wüste geschickt. Doch sind fand keine Mehrheit.
Durchgewunken
Auch weil wegen weiterer parteipolitischer Personalquerelen hinter den Kulissen kein Spielraum blieb, grundsätzlich nachzudenken, Bilanz zu ziehen, in die Zukunft zu blicken. Wie hoch ist der Nutzen, die Effizienz der IDE, was soll sie leisten? Braucht die Innenstadt-Entwicklung eine eigene Gesellschaft jenseits der planerischen Stadtbürokratie? Die Antwort muss keineswegs nein lauten. So blieb es aber beim „Durchwinken“ des Chefpostens für die nächsten fünf Jahre - ohne Qualitätsdiskussion
Nicht einfach durchgewunken wird die Überprüfung der über 60 000 Unterschriften für das OB-Abwahlverfahren. Dabei müssen fraglos Recht und Gesetz gelten. Juristen mögen sich über die Frage der Hausnummer bei den Unterschriften die Köpfe zerbrechen, doch die Prognose sei gewagt: Daran wird die Zulässigkeit nicht scheitern. Weil es schlicht normal ist, zur Straße auch die Hausnummer zu schreiben, weil die Initiative mehr Unterstützer vereint als als Quote notwendig ist. Und weil es bei Masse der erreichten Zahlen undenkbar ist, ein Abwahlverfahren wegen einer ohnehin strittigen Frage scheitern zu lassen. Das würde das städtische Gefüge endgültig explodieren lassen.