Duisburg. .
Der Bahnhofsvorplatz soll so schnell wie möglich gestaltet werden. Das haben nun alle Ratsfraktionen gemeinsam beschlossen. Die Frage, wie das drei Millionen Euro schwere Projekt finanziert werden soll, schoben sie ins nächste Jahr.
Der Bahnhofsvorplatz soll nicht auf Dauer im Rohbaustadium bleiben, sondern so schnell wie möglich nach den vorgestellten Plänen gestaltet werden. Das war am Montag einmütige Einschätzung aller Ratsfraktionen. Nur hinter der Finanzierung des Drei-Millionen-Euro-Vorhabens stehen noch ein paar Fragezeichen.
Das ist nach Einschätzung der SPD die Schuld der Innenstadt-Entwicklungsgesellschaft, die Zuschüsse nicht oder nicht rechtzeitig beantragt haben soll und zudem auf Fragen nach der Finanzierung der A 59-Abdeckung nicht reagiert habe. Ratsherr Frank Börner: „Ohne Antworten keine Beschlüsse.“
Die Stadt verzichte „mitnichten“ auf Zuschüsse, versuchte Kämmerer Peter Langner klarzustellen. Förderanträge mit einem Volumen von 70 Mio Euro für die gesamte Innenstadt lägen in Düsseldorf vor. Es sei jetzt an Bezirksregierung und Landesregierung, zu reagieren. Das könne indes noch einige Wochen dauern, erklärte Martin Linne vom Amt für Stadtentwicklung.
Der Ausbau ist beschlossen - nicht aber, wie er bezahlt werden soll
Letztendlich ließen die Ratsmitglieder Vorsicht walten und beschlossen zwar den weiteren Ausbau der Bahnhofsplatte zwischen Portsmouthplatz und Königstraße, legten sich hinsichtlich der Finanzierung aber noch nicht fest. Das habe Zeit bis nächstes Jahr, war die übereinstimmende politische Einschätzung.
Weiterer Streitpunkt in der Ratssitzung war das von den Stadtplanern vorgelegte Einzelhandels- und Zentrenkonzept, gegen das – wie berichtet – unter anderem Industrie- und Handelskammer sowie der Einzelhandelsverband Sturm gelaufen waren.
Das Konzept sieht nämlich vor, neben der Innenstadt noch ein weitere Hauptzentrum in Hamborn/Marxloh auszuweisen. Als Nebenzentren tauchen noch Walsum, Meiderich, Alt-Hamborn, Rheinhausen und Buchholz auf, sowie 16 Nahversorgungszentren zwischen Vierlinden und Wedau/ Bissingheim.
SPD fürchtet mit Hamborn/Marxloh Konkurrenz für Duisburger City
Vor allem die SPD hatte politische Bauchschmerzen wegen der drohenden Konkurrenz für die gerade erst wieder erholende Innenstadt durch ein zweites Hauptzentrum nördlich der Ruhr. Die Duisburger Innenstadt bleibe weiterhin „die einzige City der Stadt“, beteuerten die Planer. Hamborn/Marxloh, schon jetzt hinsichtlich der Verkaufsfläche fast dreimal größer als das nächstgrößere Nebenzentrum, werde keinesfalls „identische Funktionen“ wie die Innenstadt übernehmen, sondern sich eigenständig weiterentwickeln.
„Hamborn braucht kein neues Schild, Hamborn braucht Hilfe“, wandte sich SPD-Ratsherr Börner gegen diese Planungen. CDU-Ratsherr Rainer Enzweiler hielt dagegen, die planerische Einstufung als Hauptzentrum sei notwendig für die geplante Ansiedlung eines Factory Outlet Centers (Fabrikverkauf) im Norden der Stadt.
Die SPD konnte sich in diesem Punkt nicht durchsetzen, aber gemeinsam mit Linken und Grünen Änderungen im Detail erreichen. So wird das ehemalige Milchhofgelände in Meiderich nicht Teil des zentralen Versorgungsbereiches. Anders im Süden der Stadt: In Hüttenheim soll der Versorgungsbereich dagegen erweitert werden.