Duisburg. Ab 1. Juli können die Duisburger auch Metall, Kunststoff und Verbundstoffe in ihrer alten gelben Tonne entsorgen. Denn die hat dann einen neuen Namen.

Ade gelbe Tonne - willkommen Wertstofftonne. Ab dem 1. Juli werden in Duisburg aus den gelben Tonnen Wertstofftonnen. Erst einmal für zwei Jahre als Modellprojekt bis Ende 2014, denn bis zu diesem Datum gilt der Vertrag, dass die Wirtschaftsbetriebe und nicht ein privater Entsorger den Verpackungsmüll in der Stadt einsammelt.

Für die Bürger ändert sich erst einmal nicht viel. Alles, was in die gelbe Tonne geschmissen wird, kommt auch in die Wertstoff-Tonne. Zusätzlich werden dort Metalle, Kunststoffe, wie Schüsseln, Eimer, Kinderspielzeug, Blumentöpfe, Klarsichtfolien, Kunststoffbecher, Töpfe, Pfannen, Besteck, Wasserhähne oder Metallwerkzeuge gesammelt. Nicht in die Wertstofftonne gehören Alttextilien, Altholz oder Elektroschrott wie der kaputte Fön. Das sind zwar auch alles Wertstoffe, doch die Sortieranlagen für den Duisburger Müll sind nicht so weit, dass sie diese Stoffe auch aussortieren könnten.

Recyclingquote erhöhen

Und warum das ganze? Da ist erst einmal das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz, dass die Einführung einer Wertstofftonne bis 2015 vorsieht, um die deutsche Recyclingquote von 64 Prozent weiter zu erhöhen. Der Umwelt zuliebe.

Aber es geht natürlich auch um Geld. Mit Wertstoffen wie zum Beispiel Metall, lässt sich gutes Geld verdienen. Geld, das bisher häufig in der Restmülltonne verschwand und in der Müllverbrennung in Rauch aufging. Immerhin setzt die Verwertungsbranche in Deutschland satte 50 Milliarden Euro um. Recycelte Abfälle machen bereits heute 13 Prozent der Rohstoffe in Deutschland aus. Gegenwert: neun Milliarden Euro. Und künftig soll es noch mehr werden.

8200 Tonnen zusätzliche Wertstoffe

Die Wirtschaftsbetriebe rechnen damit, dass sie während der zweieinhalb Jahre bis zum Ende des Modellprojekts Wertstofftonne etwa 8200 Tonnen zusätzliche Wertstoffe sammeln können. Sie hoffen nicht auf fetten Gewinn, sondern prognostizieren eher eine schwarze Null, weil sich nach Meinung der Wirtschaftsbetriebe die Gewinne für die Verwertung und die Zuzahlungen für die Entsorgungen die Waage halten werden. Aber so werden private Anbieter vom Markt gedrängt. Die interessieren sich nämlich sehr für die Wertstoffe, nicht aber für den teuren Hausmüll.

Die WBD haben auch schon mal grob kalkuliert, was passieren würde, wenn die Wertstoffe in Duisburg an Private gehen: Etwa um zehn Prozent könnten sich die Abfall-Gebühren für die Duisburger erhöhen, etwa 50 Arbeitsplätze wären laut WBD perdu. Das wären keine schönen Aussichten für die Bürger.